Obergiesing:Mehr Ruhe, bessere Luft

Im Norden der Tegernseer Landstraße soll Tempo 30 gelten

Von Hubert Grundner, Obergiesing

Im zweiten Anlauf hat es jetzt doch noch geklappt: Die Stadt möchte im nördlichen Teil der Tegernseer Landstraße - zwischen Tegernseer Platz und Ostfriedhof - ein Tempo-30-Limit einführen, sofern die Polizei keine Einwände dagegen erhebt. Den entsprechenden Antrag hatten die Grünen im Bezirksausschuss (BA) Obergiesing-Fasangarten im März eingebracht. Nachdem die Stadt im Mai die Forderung nach Tempo 30 im genannten Bereich in einer ersten Antwort noch abgelehnt hatte, teilte sie dem BA jetzt ihr Einverständnis mit.

Entsprechend gut ist die Laune bei den Giesinger Grünen. Wie ihr Pressesprecher Markus Kaiser erklärte, seien sie "hocherfreut" über diesen Meinungsumschwung der Verwaltung. Aus ihrer Sicht sei die Einführung von Tempo 30 ein längst überfälliger Schritt zum Wohle der Anwohnerinnen und Anwohner. In dem beschriebenen Abschnitt sei es derart laut, dass die Lärmwerte in die höchste Kategorie fallen. Zudem überschritten die Abgaswerte hier die zulässigen Grenzwerte. Kaiser fügte hinzu: "Angesichts des Vorgehens in der Fraunhoferstraße, wo die Luft ähnlich giftig ist und die Stadt nun deswegen die Höchstgeschwindigkeit absenkt, wäre eine anderslautende Entscheidung auch kaum zu vermitteln gewesen."

Die Grünen wollen nun darauf hinwirken, dass die Stadt Tempo 30 so schnell wie möglich umsetzt, damit an der Tegernseer Landstraße Nord auch Freischankflächen auf Parkplätzen möglich werden. "Wir hatten uns im Unterausschuss Lokale Wirtschaft und Arbeit schon vor Monaten überlegt, wie wir den Wirten dort helfen können", berichtet Simone Wittmann, Vorsitzende des Unterausschusses und Sprecherin der Grünen-Fraktion im BA. Aber Freischankflächen lasse die Stadt nur dort zu, wo Tempo 30 herrsche, so Wittmann weiter. Entsprechend sei nun Eile geboten, um den von Corona geplagten Wirten zusätzliche Umsätze zu ermöglichen.

Allgemein versprechen sich die Giesinger Grünen von einem Tempo-30-Limit eine höhere Aufenthaltsqualität durch sauberere Luft und eine ruhigere Umgebung. Entsprechend würden sich mehr Menschen länger an der Tegernseer Landstraße Nord aufhalten und für steigende Umsätze bei den dortigen Geschäften sorgen. Die Rechnung der Grünen: Durchfahrende Autos lassen zwar Abgase und Lärm, aber kein Geld da.

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