Tanztendenz:Experimentieren ohne Druck

Seit zehn Jahren bieten die "Offenen Studios" eine Labor-Situation für junge Choreografinnen und Choreografen.

"Ich freue mich auf die Unterstützung durch das Feedback erfahrener Tanzschaffender und darauf, Zeit und Raum zu haben, um ohne den Druck einer Aufführung zu forschen" - Reaktionen wie diese von Alice Ortona Coles sind typisch für die Teilnehmer der "Offenen Studios". Seit zehn Jahren bietet der Verein Tanztendenz München, immer zu Beginn eines Jahres, jungen Tanzschaffenden aller Stilrichtungen genau das: Raum - in den Studios im Lindwurmhof - und Zeit: zwei Wochen. Kostenfrei, ohne Produktionszwang und begleitet von Stefan Herwig wird ihnen ein professioneller Arbeitsraum zum Proben, Experimentieren und Forschen zur Verfügung gestellt. In diesen beengten Zeiten umso wertvoller, denn um Raumwahrnehmungen mit Tanz zu erarbeiten, braucht es schlichtweg eines: Räume.

Seit 2013 haben mehr als 70 Choreografinnen und Choreografen dort Konzepte austesten und Bewegungsskizzen entwickeln können, unter ihnen etwa Stephanie Felber, Matteo Carvone oder Búi Rouch. In diesem Jahr nutzt diese Chance neben Alice Ortona Coles, die zusammen mit der Tänzerin Alexandra Paal an einem neuen Duett arbeitet, auch Aurora Bonetti. "Angst vor dem Ende" heißt die Projektidee der Tänzerin, Performerin und Choreografin. Daniel Conant wiederum will seine laufende Forschung an einem Projekt vertiefen, das digitale und Live-Darsteller miteinander kombiniert, Arbeitstitel "The Reproduction". Für Choreografin und Tanzpädagogin Marie-Christine Nüzel ist der Monolog "Orangen I/II" von Dea Loher Ausgangspunkt für eine performative Recherche. Rose Marie Lindstrøm plant ein neues Solo zu einer Frage, die sich gerade wohl jeder stellt: "Wie können wir mit dem Unbekannten leben?"

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