Vorschau:Getragen vom Enthusiasmus

Sir Simon Rattle

Zwei Konzerte unter der Leitung von Sir Simon Rattle wurden abgesagt. Der Grund: Ein Ensemble-Mitglied sei positiv auf das Corona-Virus getestet worden, hieß es.

(Foto: Doug Peters/dpa)

Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks stellt sein neues Programm vor. Chefdirigent Sir Simon Rattle freut sich schon auf das neue Konzerthaus.

Von Egbert Tholl, München

Der Plan scheint aufzugehen. Jedenfalls berichtet Ulrich Hauschild, interimistischer Manager des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BRSO), die Nominierung von Sir Simon Rattle als Chefdirigent des selbigen habe eine "Lawine" bezüglich des Interesses am Konzerthaus im Werksviertel ausgelöst. Rattle sei begeistert vom Standort im Werksviertel, hatte schon Gespräche mit Markus Söder, die fortgesetzt werden sollen, der Konzerthausverein erlebt einen neuen Schub des Enthusiasmus', und Rattle selbst meinte: "Let's make it happen." Stattfinden wird allerdings erst einmal ein partieller Umzug des BRSO in die Isarphilharmonie, die ja, wenn die Erinnerung nicht trügt, ungefähr zur selben Zeit ihren Planungsbeginn erlebte wie das Konzerthaus, nur ist die städtische Ausweichphilharmonie halt fast fertig. Hauschild gibt auch zu, dass es außer glühend euphorisierten Absichtserklärungen nichts konkret Neues bezüglich etwaiger Bauarbeiten gebe.

Der Chor des BR, der am 7. März 2020 das letzte Mal vor Publikum auftrat, lässt sich von den derzeitigen Abstandsregeln von drei Metern zwischen den Singenden nicht verdrießen und plant in der kommenden Saison ambitionierte Programme mit Erst- und Uraufführungen, darunter ein Konzert zusammen mit der Osttiroler Zauberband Franui, was auch bedeutet, dass ganz offiziell ein Musiker der Münchner Philharmoniker bei einem BR-Konzert dabei sein wird, Markus Rainer, der hier wie dort Trompete spielt. In der kommenden Saison spielen fünf Neuzugänge beim BRSO mit, zwei davon ehemalige Akademisten, man spielt mehr in Bayern - eine Reise nach Regensburg ist auch ökologischer als nach Asien. Das soll im November 2022 folgen, allerdings in einer Residenz-Struktur. Benjamin Schwartz, künstlerischer Planer des BRSO: "Wir planen hoffnungsvoll, aber wir werden in eine ganz neue Welt zurückkommen." Bei der ersten Übersicht des Programms allerdings scheint die neue Welt ziemlich die alte auf dem gewohnt hohen Niveau der Künstler und ihrer Programme zu sein.

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