Stadtwerke München:Der Gaspreis schnellt nach oben

Heizkörper und Thermostat

"In einer so wohlhabenden Stadt wie München soll niemand frieren müssen", sagt Grünen-Stadträtin Clara Nitsche.

(Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa)

Ein durchschnittlicher Münchner Haushalt mit zwei Personen zahlt ab 2022 pro Monat rund 23 Euro mehr als heute. Auch Strom wird teurer.

Von Catherine Hoffmann

Der Preis für Erdgas steigt für einen Münchner Durchschnittshaushalt zum 1. Januar 2022 um satte 25 Prozent, haben die Stadtwerke München (SWM) am Dienstag mitgeteilt. Grund für den Preissprung sind die weltweit hohen Energiepreise und die CO2- Abgabe auf fossile Brennstoffe, die in Deutschland zum Jahreswechsel von 25 auf 30 Euro pro Tonne angehoben wird. Für einen durchschnittlichen Münchner Haushalt mit zwei Personen, die 20 000 Kilowattstunden (kWh) im Jahr verbrauchen und den Tarif M-Erdgas gewählt haben, bedeutet dies: Sie zahlen von Januar an rund 23 Euro im Monat mehr als bisher fürs Gas. Der Preis für Erdgas steigt von 1123 Euro auf 1404 Euro im Jahr.

Auch Strom wird teurer. Ein Durchschnittshaushalt mit zwei Personen und einem Verbrauch von 2500 kWh im Jahr zahlt im M-Stromtarif privat Kompakt dann vier Euro im Monat mehr, insgesamt also 817 Euro statt bisher 770 Euro im Jahr, plus sechs Prozent. Dies ist die erste Preiserhöhung seit knapp drei Jahren, sie fällt moderater aus als bei vielen anderen Versorgern in Deutschland, da die SWM mit langfristigen Lieferverträgen arbeitet. Sie dürfte dennoch für viele Münchnerinnen und Münchner ein Ärgernis sein.

Für die Energiepreissprünge machen die SWM in erster Linie die deutlich höheren Gaspreise verantwortlich. So nahm der Großhandelspreis von Erdgas zwischen Januar und Oktober um rund 440 Prozent zu. Da Gas nicht nur zum Heizen, sondern auch für die Stromerzeugung genutzt wird, steigt zugleich der Strompreis. Er ist an der deutschen Strombörse seit Januar um rund 140 Prozent in die Höhe geschnellt. Hintergrund ist die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise.

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