SZ Gute Werke „Ein Zeichen der Hoffnung“

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Das SZ-Spendenhilfswerk hat etwa einen Intensivinkubator für Neugeborene am Deutschen Herzzentrum mitfinanziert. Oberärztin Dunja Renner erklärt das Gerät.
Das SZ-Spendenhilfswerk hat etwa einen Intensivinkubator für Neugeborene am Deutschen Herzzentrum mitfinanziert. Oberärztin Dunja Renner erklärt das Gerät. (Foto: Robert Haas)

SZ-Leserinnen und -Leser spenden 7,2 Millionen Euro, um Not leidende Menschen in München und dem Umland zu unterstützen. Zum 75-jährigen Bestehen beschenkt sich das Hilfswerk der Süddeutschen Zeitung mit einem neuen Namen: Aus dem Adventskalender werden SZ Gute Werke.

Von Karin Kampwerth

Ein Jahr, das von schlechten Nachrichten dominiert wird, neigt sich dem Ende zu. Höchste Zeit, an dieser Stelle das hervorzuheben, was wirklich gut gelaufen ist. Denn die SZ-Leserinnen und -Leser haben ungeachtet streitender Politiker, steigender Preise und angsteinflößender Kriege und Konflikte weltweit nicht vergessen, füreinander einzustehen. Und so kamen auch in diesem Jahr wieder 7,2 Millionen Euro für das Spendenhilfswerk der Süddeutschen Zeitung zusammen, um Not leidende Menschen in München und im Umland zu unterstützen. Jeder Cent der Spenden geht unmittelbar an Bedürftige, darunter Alte und Kranke genauso wie Familien mit Kindern. Sämtliche Verwaltungskosten trägt der Süddeutsche Verlag.

„Dieses Ergebnis zeigt eindrucksvoll, dass unsere Mission auch nach 75 Jahren nichts an Bedeutung verloren hat“, sagt Sandra Geisler, geschäftsführende Vorständin des Hilfswerks. Im Gegenteil. Die Unterstützung sei nicht nur ein Beweis für das große Vertrauen in die Arbeit, sondern auch ein Versprechen, „das wir gemeinsam in die Zukunft tragen: um Gutes zu tun und Menschen beizustehen, für die die Hilfe ein Zeichen der Hoffnung ist“.

Das Jahr war auch ein Meilenstein für den Verein, denn der Adventskalender für Gute Werke der Süddeutschen Zeitung heißt nun SZ Gute Werke. Der neue Name wurde bei einem Festakt im Februar in den Münchner Kammerspielen aus der Taufe gehoben. „Wir feiern nicht nur unser 75-jähriges Bestehen, sondern auch einen weiteren Schritt in unserer Entwicklung: ein neuer Name, der unsere Werte und unser ganzjähriges Engagement noch stärker in den Vordergrund rückt, denn Not kennt keine Jahreszeit“, sagt Sandra Geisler. „Was mit einer Vision begann, hat sich über Jahrzehnte zu einer kraftvollen Gemeinschaft entwickelt – getragen von Mitgefühl, Solidarität und unermüdlichem Einsatz.“

Die Hilfe von „SZ Gute Werke“ ist vielfältig

Für die Menschen, denen geholfen wird, ist diese Solidarität oft ein Lichtblick, der Zuversicht verleiht – wie etwa für Mike F., der unter Depressionen leidet und sich dennoch um seine zwei Kinder, 14 und 11 Jahre alt, kümmern will. Dank der Spenden der SZ-Leserinnen und -Leser konnte er für sich und seine Kinder Fahrräder anschaffen, um gemeinsame Radtouren zu unternehmen.

Für Renate J. ist die Hilfe nicht nur im materiellen Sinn eine kaum fassbare Überraschung. Die 83-Jährige, die mit ihrer kleinen Rente gerade über die Runden kommt, konnte sich nicht vorstellen, dass fremde Menschen Geld für sie spenden, damit sie ihren kaputten Herd und Kühlschrank ersetzen konnte. In ihrem Dankesbrief an SZ Gute Werke schreibt sie überwältigt: „Ich bin sehr glücklich mit meinen neuen, funktionierenden Geräten und kann es gar nicht recht glauben, dass diese nun mir gehören und ich wieder normal und anständig kochen, backen und kühlen kann!!! Nochmals: danke, danke, danke.“

Bei einem Festakt in den Kammerspielen verkündet Geschäftsführerin Sandra Geisler (re.) den neuen Namen "SZ Gute Werke".
Bei einem Festakt in den Kammerspielen verkündet Geschäftsführerin Sandra Geisler (re.) den neuen Namen "SZ Gute Werke". (Foto: Robert Haas)
Dank der Großzügigkeit der SZ-Leserinnen und -Leser konnte die Tafel in Aßling einen neuen Kühlwagen anschaffen.
Dank der Großzügigkeit der SZ-Leserinnen und -Leser konnte die Tafel in Aßling einen neuen Kühlwagen anschaffen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)
Spenden flossen auch in die Unterstützung ukrainischer Geflüchteter wie etwa in das Beratungsprojekt von Psychologin Jewgenija Korman, die Werke aus der Kunsttherapie für Kinder mit Kriegstraumata zeigt.
Spenden flossen auch in die Unterstützung ukrainischer Geflüchteter wie etwa in das Beratungsprojekt von Psychologin Jewgenija Korman, die Werke aus der Kunsttherapie für Kinder mit Kriegstraumata zeigt. (Foto: Robert Haas)

Die Verwendung der Spenden ist vielfältig. Es werden Einzelfallhilfen geleistet, aber auch soziale Organisationen und Institutionen, Verbände und Vereine profitieren von der Großzügigkeit der SZ-Leserinnen und -Leser. Darunter Caritas, Bayerisches Rotes Kreuz, Arbeiterwohlfahrt oder Vereine und Projekte für Kinder wie der Schülerlunch und auch Musik für alle Kinder. Eine Säule dafür sind bereits seit 2009 die Benefizkonzerte des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Auch die Sozialbehörden in München und in den Kommunen im Umland werden von SZ Gute Werke unterstützt. Damit können die Mitarbeitenden schnell und unbürokratisch Hilfe leisten, wenn gesetzliche Regelungen nicht mehr greifen, etwa um einer Seniorin mit Grundsicherung die dringend benötigte neue Brille zu bezahlen.

Menschen, die in Armut leben, haben aber nicht nur Mühe, Dinge zu ersetzen, die im Haushalt kaputtgehen – von Extras wie ins Kino gehen oder ein Café besuchen ganz zu schweigen. Gespart wird häufig auch am Essen, ganz besonders, seitdem die Preise für Lebensmittel extrem gestiegen sind. Sich hier mal was zu gönnen – ein Pfund guten Kaffee, eine Tafel Schokolade, ist nicht drin. Umso größer ist die Freude über die Lebensmittelpakete, die SZ Gute Werke in Kooperation mit der Biomarktkette Vollcorner übers Jahr verteilt. Mehr als 3000 Pakete werden mit hochwertigen Bio-Produkten zusammengestellt, in diesem Jahr sind die Azubis von Vollcorner dafür verantwortlich. Für das Unternehmen genauso wie für die Empfänger eine wertvolle Erfahrung, heißt es von Vollcorner, „denn die Jungen unterstützen ältere Menschen in Not“.

Was so ein Paket für die Empfänger bedeutet, beschreibt Daniel W., der an einer psychischen Erkrankung leidet und deshalb oft nicht mal in der Lage ist, seine Wohnung zu verlassen, in einer E-Mail. Das Paket habe ihn aufatmen lassen, „und als ich es aufgemacht habe, liefen schon die Tränen“, so W. „Das Paket ist wahrer Luxus für mich, wenn für den Monat nur Toast und Butter im Kühlschrank ist.“

So können Sie spenden

Per Paypal oder per Lastschriftverfahren unter sz-gutewerke.de/spenden. Mit einer Überweisung an

SZ Gute Werke e.V.,

HypoVereinsbank,

IBAN DE 04 7002 0270 0000 0822 28

BIC HYVEDEMMXXX

Spenden können Sie auch im SZ-Servicepunkt im Kaufhaus Ludwig Beck, Marienplatz 11, Eingang Dienerstraße, 1. Obergeschoss. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr.

Spenden an SZ Gute Werke sind steuerlich absetzbar. Jede Spende wird in vollem Umfang dem guten Zweck zugeführt. Alle Verwaltungskosten trägt der Süddeutsche Verlag. Sachspenden können aus organisatorischen Gründen nicht entgegengenommen werden.

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Benefizkonzert für SZ Gute Werke
:Rundum beglückend

Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und sein Chefdirigent Simon Rattle spielen mit dem Ausnahme-Pianisten Seong-Jin Cho ein hinreißend schönes Benefizkonzert für das Spendenhilfswerk der Süddeutschen Zeitung. Über einen Abend mit mutmachenden Klängen in der Isarphilharmonie.

Konzertkritik von Paul Schäufele

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