Altvertraut, aber in neuem Glanz: Vier Skulpturen im Stil des Neobarock sind zurückgekehrt auf das Dach der Kardinal-Faulhaber-Straße 1. Hier errichtet die Bayerische Hausbau hinter historischer Fassade ein Luxushotel. Die Steinfiguren und sechs Vasen waren abmontiert und bei einem Steinmetz eingelagert worden, um sie vor den Erschütterungen zu schützen, die Abbrucharbeiten und Rohbau des Hotels mit sich brachten. In der Werkstatt des Steinmetz wurden kleine Schäden ausgebessert und die Oberflächen mit einer Schutzschicht aus Kalk versehen, die Wettereinflüsse abschirmen soll.
Die knapp drei Meter großen Figuren sind aus bayerischem Kalkstein gefertigt. Die weibliche Skulptur mit Spindel und Bienenkorb steht für die Werte Tugend und Fleiß, eine andere mit Zahnrad verkörpert die Industrie. Eine männliche Figur mit Pflug symbolisiert die Landwirtschaft und eine mit Paketen zu ihren Füßen stellt Hermes dar, den Schutzpatron der Händler. Gemeinsam sind sie eine Allegorie Bayerns.
Auf mehreren Matratzen gelagert wurden die 1,6 bis 1,8 Tonnen schweren Skulpturen und die rund eine Tonne schweren Vasen auf einem Lkw angeliefert und mit Hilfe eines Baukrans rund 22 Meter hoch auf den Dachfirst gehoben.
Der prunkvolle dreigeschossige Neobarockbau der ehemaligen Bayerischen Staatsbank in der Kardinal-Faulhaber-Straße 1 wurde 1893/94 vom Architekten Albert Schmidt errichtet und 1907 nach Norden erweitert. Im Zweiten Weltkrieg wurde sein Inneres schwer beschädigt.