Keine Bombe – und damit keine weitreichenden Evakuierungen in Neuhausen und im Westend: Die Experten der Kampfmittelentschärfung haben am Freitagvormittag Entwarnung gegeben. Der bei Sondierungsarbeiten an der Baustelle für die zweite S-Bahn-Stammstrecke gefundene Metallgegenstand sei nicht gefährlich, teilte die Münchner Feuerwehr mit.
Die Spezialisten begannen bereits am Freitagmorgen auf der Baustelle unweit der Donnersbergerbrücke, den Gegenstand freizulegen. Um 10.30 Uhr dann das Ergebnis: Es handelt sich um tief vergrabenen Metallschrott. Damit ist eine Entschärfung, die eine Evakuierung und erhebliche Auswirkungen auf den Bahnverkehr in Bayern zur Folge gehabt hätte, nicht notwendig. Der Fern- und Regionalverkehr kann nun aber am Samstag wie gewohnt fahren.
Der Betrieb der Münchner S-Bahn wird allerdings am Samstag deutlich eingeschränkt sein: Die Deutsche Bahn hatte bereits am Donnerstag einen Sonderfahrplan angekündigt, der auch dann gilt, wenn keine Entschärfung notwendig ist. Das begründet die Bahn mit der Komplexität des Systems S-Bahn mit mehr als 1000 Fahrten täglich. „So muss die S-Bahn unter anderem den Personal- und Fahrzeugeinsatz komplett neu planen.“
Sonderfahrplan am Samstag besteht weiterhin
Da es nun keine Entschärfung geben wird, möchte die Bahn am Samstag „alles daran“ setzen, einzelne zusätzliche Fahrten auf der Stammstrecke und in den Außenbereichen anzubieten. Die S8 und die S3 werden im 20-Minuten-Takt durch die Stammstrecke fahren, wie ein Sprecher der S-Bahn der SZ am Freitagnachmittag mitteile. Auf der Linie S3 wird zudem im westlichen Außenbereich der Takt des Sonderfahrplans verdichtet: Von und nach Lochhausen fährt sie alle 20 Minuten, im Fall von Maisach alle 40 Minuten, von und nach Mammendorf bleibt es beim Stundentakt. Wie die S-Bahnen am Samstag konkret fahren, aktualisiert die Bahn laufend auf ihrer Website.
Die Sorge bei den Verantwortlichen war seit der ersten Sondierung des Gegenstands groß, denn ganz in der Nähe vom Fundort war im Dezember 2021 bei Bohrarbeiten zur zweiten Stammstrecke eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe detoniert, die damals bei den Sondierungsarbeiten unentdeckt geblieben war. Vier Menschen wurden dabei verletzt, einer davon sehr schwer.