Stadtrat:München plant drei neue Fußgängerzonen

Stadtrat: Beispielhaft: Im Sommer 2019 gab es schon einmal eine saisonale Fußgängerzone in Obergiesing am Alpenplatz.

Beispielhaft: Im Sommer 2019 gab es schon einmal eine saisonale Fußgängerzone in Obergiesing am Alpenplatz.

(Foto: Greencity)

Dafür sollen mehrere Straßen vorübergehend für Autos gesperrt werden, von Ende Juli an bis Ende September. Konkret entscheiden soll das der Stadtrat erst im Juli.

Von Kassian Stroh

In München soll es in diesem Sommer drei neue Fußgängerzonen geben, zeitlich befristet für zwei Monate. Und zwar im Dreimühlenviertel, am Nymphenburger Schloss und in der Westenriederstraße in der Altstadt. Das schlägt das Planungsreferat in einer Vorlage vor, über die kommende Woche der Planungsausschuss des Stadtrats beraten soll. Vom Beginn der Sommerferien, also von Ende Juli an, bis Ende September könnten mehrere Straßen für Autos gesperrt werden. Neben der Westenriederstraße, die parallel zum Tal verläuft und für die es bereits einen entsprechenden Fußgängerzonen-Beschluss des Stadtrats gibt, schlägt die Verwaltung die Ehrengutstraße im Dreimühlenviertel vor sowie die südliche Auffahrtsallee am Nymphenburger Schloss. Konkret entscheiden soll das der Stadtrat aber erst im Juli.

In den vergangenen Jahren sind in immer mehr Städten sogenannte Summerstreets ausgewiesen worden; auch in München gab es im vergangenen Jahr eine temporäre Fußgängerzone am Alpenplatz in Giesing. Zudem wurden etwa im Westend Parkbuchten gesperrt. Da gebe es aber ein Problem, schreibt das Planungsreferat: Da Parkplätze meist durch einen Bordstein vom Gehweg getrennt seien, also nicht die gleiche Höhe haben, würden sie von Fußgängern kaum genutzt. Das Planungsreferat schlägt daher vor, lieber Straßen ganz zu sperren. So könnten Fußgänger "den notwendigen Abstand während der Zeit der Corona-Pandemie einhalten", man verbessere die "Aufenthaltsfunktion der Straßenräume" und hebe "die Bedeutung des Fußverkehrs" hervor.

Das sei nötig, sagt etwa die Stadträtin Gudrun Lux von den Grünen, die einen entsprechenden Antrag Anfang Mai eingereicht hatten. Denn schon jetzt sei klar, dass viele Menschen wegen der Corona-Pandemie nicht in den Urlaub führen. Deshalb dürften während der Sommerferien mehr Menschen in der Stadt sein als sonst, die auch mehr Platz bräuchten.

Kommende Woche soll der Stadtrat auch beschließen, mehrere temporäre Radwege einzurichten. Wenn er zustimmt, wovon auszugehen ist, werden auf fünf Straßen bis zum Oktober Autospuren gesperrt und für Fahrradfahrer reserviert. Diese Stellen sind im Einzelnen:

  • Rosenheimer Straße zwischen Orleansstraße und Rosenheimer Platz: In beiden Richtungen wird je eine der beiden Fahrspuren zum Radweg, die Parkplätze daneben bleiben erhalten.
  • Rosenheimer Straße zwischen Lilienstraße und Am Lilienberg: Stadtauswärts wird die rechte Fahrspur zum Radweg, Park- und Haltemöglichkeiten für Autos entfallen, der Gehweg wird breiter. Stadteinwärts ändert sich nichts.
  • Zweibrückenstraße zwischen Erhardt-/ Steinsdorfstraße und Rumford-/ Thierschstraße: In beiden Richtungen wird die rechte Fahrspur zum temporären Radweg. Der vorhandene Radweg könnte dem Gehweg zugeschlagen werden.
  • Elisenstraße zwischen Lenbachplatz und Dachauer Straße: Auch hier wird in beiden Richtungen die rechte Spur für Fahrradfahrer reserviert.
  • Theresienstraße zwischen Türkenstraße und Schleißheimer Straße: In der Einbahnstraße wird die rechte Spur zum Radweg, den aber auch die Busse der MVG nutzen dürfen.
  • Gabelsbergerstraße zwischen Arcisstraße und Türkenstraße: Auch das ist eine Einbahnstraße. Die rechte der drei Autospuren soll für Radfahrer und MVG-Busse reserviert werden.
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