Eine richtig autogerechte Stadt ist München nie geworden. Weder fiel der Viktualienmarkt einem Ausbau des Altstadtrings zum Opfer noch beginnt die Lindauer Autobahn heutzutage am Sendlinger Tor. Aber so manche Sünde der Sechzigerjahre, als das Auto im Städtebau das Maß aller Dinge war, ist in der Innenstadt durchaus noch zu besichtigen: die Degradierung des Max-Joseph-Platzes zur Zufahrt für die Operngarage zum Beispiel. Oder die für Fußgänger schier unüberwindliche Verkehrsschneise des Oskar-von-Miller-Rings in Höhe der Markus-Kirche. Oder die Von-der-Tann-Straße, die mit messerscharfem Schnitt den Englischen Garten vom Finanzgarten trennt.
Neuverteilung des Stadtraums in München:Das Auto muss weichen - das Leben kann kommen
Weniger Grau und mehr Grün ist das Ziel des Freiraumkonzepts, das die Stadtverwaltung entworfen hat. Im Bild der komplett versiegelte Lenbachplatz mit Blick Richtung Pacellistraße.
(Foto: Mark Siaulys Pfeiffer)Das Tal soll ein Boulevard werden und vor dem Patentamt könnten Isartreppen zum nächtlichen Feiern einladen: Ein Freiraumkonzept für die Münchner Innenstadt schafft mehr Platz zum Radfahren, Flanieren und Verweilen. Was die Stadtplaner konkret vorschlagen.
Von Ulrike Steinbacher
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