Eine richtig autogerechte Stadt ist München nie geworden. Weder fiel der Viktualienmarkt einem Ausbau des Altstadtrings zum Opfer noch beginnt die Lindauer Autobahn heutzutage am Sendlinger Tor. Aber so manche Sünde der Sechzigerjahre, als das Auto im Städtebau das Maß aller Dinge war, ist in der Innenstadt durchaus noch zu besichtigen: die Degradierung des Max-Joseph-Platzes zur Zufahrt für die Operngarage zum Beispiel. Oder die für Fußgänger schier unüberwindliche Verkehrsschneise des Oskar-von-Miller-Rings in Höhe der Markus-Kirche. Oder die Von-der-Tann-Straße, die mit messerscharfem Schnitt den Englischen Garten vom Finanzgarten trennt.
Neuverteilung des Stadtraums in München:Das Auto muss weichen - das Leben kann kommen
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Das Tal soll ein Boulevard werden und vor dem Patentamt könnten Isartreppen zum nächtlichen Feiern einladen: Ein Freiraumkonzept für die Münchner Innenstadt schafft mehr Platz zum Radfahren, Flanieren und Verweilen. Was die Stadtplaner konkret vorschlagen.
Von Ulrike Steinbacher
Interaktive Halbzeit-Bilanz:Hält die Münchner Koalition, was sie verspricht?
Seit drei Jahren regiert Grün-Rot im Rathaus und hatte sich viel vorgenommen: Mieten bezahlbar machen, Radwege ausbauen, Eltern unterstützen. Doch wie weit sind die Projekte wirklich? Ein Überblick im SZ-Koalitionstracker.
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