Neuer Mietspiegel veröffentlichtStadt fordert Entlastung der Mieter

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Der Mietspiegel ist wichtig, weil Vermieter bei Erhöhungen darauf Bezug nehmen müssen.
Der Mietspiegel ist wichtig, weil Vermieter bei Erhöhungen darauf Bezug nehmen müssen. (Foto: Robert Haas)

Seit Jahren wird das Wohnen in München immer teurer – und eine Trendwende ist auch im neuen Mietspiegel nicht in Sicht. Was der Stadtrat nun beschlossen hat.

Der Münchner Stadtrat fordert von der neuen Bundesregierung eine umfassende Reform des Mietrechts, die auch zu einem neuen Mietspiegel führen soll. So sollen künftig sämtliche Bestandsmietverträge in den Mietspiegel eingehen können, nicht mehr wie bisher nur die Verträge, bei denen es in den vergangenen sechs Jahren eine Veränderung gab.

Zudem sollen Wohnungen, die zu Preisen oberhalb der Mietpreisbremse vermietet werden, nicht mehr in die Berechnung aufgenommen werden. Und Indexmietverträge sollen auf dem Niveau des aktuellen Mietspiegels gedeckelt werden.

Das hat der Sozialausschuss am Donnerstag auf Antrag der grün-roten Koalition mit breiter Mehrheit beschlossen. Die einzige Gegenstimme kam von der Fraktion Die Linke/Die Partei, die das Instrument des Mietspiegels grundsätzlich ablehnt und eine bundesweite Deckelung der Mieten fordert.

Anlass für den Beschluss war die Vorstellung des neuen Mietspiegels, den das Sozialreferat erstellt hat. Demnach sind die Kosten für eine Wohnung in zwei Jahren um 5,5 Prozent auf 15,38 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Das entspricht in etwa der Inflationsrate in diesem Zeitraum. Zuvor hatte allerdings der Mietspiegel 2023 einen Rekordanstieg um 21 Prozent binnen zwei Jahren ergeben. Im Jahr 2021 lag der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter laut Mietspiegel noch bei 12,05 Euro.

Der Mietspiegel ist für die Wohnkosten von großer Bedeutung. Denn ein Vermieter muss bei Erhöhungen auf den Mietspiegel Bezug nehmen. Mieter können mit dem Instrument prüfen, ob eine geforderte Miete rechtens ist. Der Mietspiegel ist dabei stets nur die Grundlage. Für eine einzelne Wohnung ist es nötig, die ortsübliche Vergleichsmiete zu errechnen, dabei fließen Faktoren wie Lage, Ausstattung und Baujahr ein.

„Der Mietspiegel darf nicht länger ein Mieterhöhungsspiegel sein“, erklärte Christian Köning, Fraktionsvorsitzender von SPD/Volt, am Donnerstag. „Das ist notwendig, um die Mietpreisspirale zu durchbrechen – sonst werden immer mehr Münchner mit kleinen und mittleren Einkommen aus ihrem Zuhause verdrängt.“

Online ist der neue Mietspiegel unter www.mietspiegel-muenchen.de zu finden. Dort findet sich auch ein Rechner für die ortsübliche Vergleichsmiete. Als Broschüre gibt es ihn kostenlos in der Stadt-Information im Rathaus. Er kann außerdem im Amt für Wohnen und Migration telefonisch unter 089/233 40 200 bestellt werden.

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Wohnen in München
:Mietspiegel steigt – aber diesmal nicht mit Rekord-Plus

Vor zwei Jahren mussten die Münchnerinnen und Münchner die höchste Steigerung in der Geschichte des Mietspiegels hinnehmen, nämlich 21 Prozent. Da fällt der jetzige Anstieg vergleichsweise moderat aus, auch wenn er natürlich trotzdem schmerzt.

Von Sebastian Krass

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