TSV 1860 München:77 Millionen Euro und viel Geduld fürs Grünwalder

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Das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße soll für 77 Millionen Euro saniert und ausgebaut werden. (Foto: Robert Haas)

Die Stadt will das Stadion zweitligatauglich machen, wenn sich die Vereine dauerhaft zur Nutzung verpflichten. Bis die Bauarbeiter in Giesing anrücken, wird es aber noch mehrere Jahre dauern. Woran das liegt.

Von Heiner Effern

Ein Dach für gut 18 000 Fans, rundum geschlossen zum besseren Lärmschutz der Anwohner, alle Anforderungen für die zweite Liga: Stimmt der Sportausschuss am 30. März dem Sanierungsplan für die städtische Anlage an der Grünwalder Straße zu, wird es mitten in München wieder ein sehr vorzeigbares Fußballstadion geben. Das müsste sich die Stadt aber einiges kosten lassen: 77 Millionen Euro setzen die Bauexperten dafür an, ein Risikoaufschlag von 25 Prozent ist da schon enthalten. Dieser Variante könnte eine Mehrheit im Stadtrat zustimmen, wenn sich die Vereine, allen voran der TSV 1860 München, dauerhaft zur Nutzung verpflichten und sich mit der Kommune auf eine Miete einigen.

"Ein längerfristiges Bekenntnis zum Grünwalder Stadion als Heimspielort" fordert Sportbürgermeisterin Verena Dietl (SPD) im Vorfeld der Entscheidung. "Denn eine solche Zusage ist letztlich die Voraussetzung dafür, dass Mittel für die Stadionsanierung bereitgestellt werden können." Diese soll bis jetzt nicht vorliegen, und es ist kein Geheimnis, dass die Verantwortlichen der Löwen die von der Stadt geforderte Miete für zu teuer halten. Bürgermeisterin Dietl will dazu aber noch die Alternative prüfen lassen, ob die Stadt das Stadion an die Vereine in Erbpacht abgeben könnte.

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Neben dem TSV 1860 nutzen derzeit Türkgücü München und die Amateure des FC Bayern das Stadion. Doch selbst wenn sich die Stadt mit allen einigt, die nächsten vier Jahre wird in Giesing nicht viel passieren. Die Stadt ist sich nämlich sicher, dass eine Sanierung im laufenden Betrieb in diesem Umfang nicht möglich ist. Das Stadion an der Grünwalder Straße müsste für etwa zweieinhalb Jahre geschlossen werden.

Die einzige adäquate Ausweichstätte im Eigentum der Stadt ist das Olympiastadion, das aber ebenfalls saniert werden muss. Dieses wird dafür zwischen Oktober 2024 und Juni 2026 dicht gemacht. Erst danach könnten die Vereine aus dem Grünwalder Stadion befristet in den Olympiapark umziehen. Die Voraussetzungen auch für die zweite Bundesliga erfüllt das Stadion dort. Erst dann könnten in Giesing die Bauarbeiter anrücken.

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