Eigentlich steht ein passendes Stadion seit zwei Jahren im Münchner Norden: 2500 Zuschauer Kapazität, gute Erreichbarkeit, ein echtes Schmuckkästchen. Kleiner Schönheitsfehler aus Sicht der Stadt: Es gehört dem FC Bayern München. Schwer vorstellbar, dass der Klub einem Konkurrenten Asyl anbietet, dafür ist die Spielstätte am Bayern-Campus zu stark ausgelastet. Die U17 und die U19 tragen dort ihre Bundesliga-Heimspiele aus, zudem sind die A-Junioren in der Youth League, der Nachwuchs-Champions-League, engagiert. Für die U23, die in der dritten Liga spielt, ist das Stadion wegen der Vorgaben der Deutschen Fußball-Liga (DFL) nicht geeignet, zum Beispiel ist die Zuschauerkapazität zu gering.
Immerhin hat sich der Klub einverstanden erklärt, die Frauenmannschaft für die zweite Saisonhälfte der kommenden Spielzeit aufzunehmen, um eine Entlastung des Grünwalder Stadions zu ermöglichen. Dies soll aber nur eine zeitlich begrenzte Lösung bleiben, der Campus ist Eigentum des Vereins und dient damit neben den restlichen FCB-Abteilungen wie Tischtennis oder Handball zuvorderst der Fußball-Nachwuchsarbeit. Kernaufgabe ist es, Talente für den Profikader zu entwickeln, was seit Längerem allerdings nur mit sehr überschaubarem Erfolg gelingt.