Stachus-Rondell:Osram könnte wieder leuchten

Die Leuchtreklame gehörte lange zum Stadtbild am Karlsplatz, damit ist es seit September vorbei.

Die Leuchtreklame gehörte lange zum Stadtbild am Karlsplatz, damit ist es seit September vorbei.

(Foto: Florian Peljak)

Im Januar soll zumindest schon mal ein "H" aufgehängt werden - testweise. Diesmal erleuchten LEDs das Innere von Münchens populärster Lichtreklame.

Von Kathrin Aldenhoff

Die Stadt könnte ihre wohl populärste Leuchtreklame wieder zurück bekommen: Der Osram-Schriftzug leuchtet vielleicht schon bald wieder vom Stachus-Rondell. Ende Januar soll zumindest schon mal ein "H" aufgehängt werden - testweise. Das "H" war der erste Buchstabe der Leuchtreklame, die 60 Jahre lang über dem Stachus prangte: "Hell wie der lichte Tag." Eine Einigung, den ganzen Schriftzug wieder aufzuhängen, gebe es noch nicht, betonte eine Sprecherin der Firma. Die Stadt wolle Ende Januar zunächst beurteilen, ob das neue "H" auch mit LEDs dem Erscheinungsbild der Reklame von früher entspreche.

Am Mittwoch hatten sich Vertreter des Münchner Unternehmens, des bayerischen Landesamts für Denkmalpflege und der Lokalbaukommission zu einem Gespräch über eine mögliche Neuauflage des Schriftzugs getroffen. Die Sprecherin von Osram sagte, die Stadt habe noch einmal das Gespräch angeboten.

Anfang September hatte Osram die Buchstaben der Leuchtreklame am Stachus-Rondell abnehmen lassen. Das Unternehmen hatte die alten Neonröhren durch LEDs ersetzen wollen, doch die Stadt lehnte eine schnelle Genehmigung aus Gründen des Denkmalschutzes damals ab. Es sah nach einem komplizierten Genehmigungsverfahren aus, also verschwand die 60 Jahre alte Werbung aus dem Stadtbild, was viele Münchner bedauerten.

Der Buchstabe, der im Januar in einer Werkstatt in Nordrhein-Westfalen gebaut werden soll, wird genau dort aufgehängt, wo auch früher das "H" hing. Das Ziel sei, so nah wie möglich an das Aussehen des ursprünglichen Schriftzugs heranzukommen, sagte die Sprecherin. Das bestätigte auch ein Sprecher der Stadt. Die Firma Osram prüfe, ob mit neuer Technik neue Buchstaben entwickelt werden können, die dem Erscheinungsbild der alten Buchstaben entsprechen. Die Unternehmens-Sprecherin erklärte, es sei heute auch mit einer anderen Technologie möglich, eine ähnliche Lichtfarbe wie früher zu erreichen. Wann der komplette Schriftzug wieder hängen könnte, dazu wollen weder der Konzern noch die Stadt etwas sagen. Es komme auf die Entscheidung Ende Januar an - darauf, ob das Probe-"H" überzeugt.

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