Während Eduard Reisch, Spitzname Krater-Edi, seine Finger an jene Kurbel legt, mit der er gleich 30 Kilo Sprengstoff zur Explosion bringen wird, nimmt ringsum alles seinen gewohnten Lauf – hier am Südeingang des Münchner Hauptbahnhofs, wo seit Längerem für die zweite S-Bahn-Stammstrecke gebuddelt und gebaut wird. Nur wenige Meter neben der Zündstelle ziehen Reisende ihre Rollkoffer ins Freie, Menschen hasten an ihnen vorbei, um noch die Tram zu erwischen. Drinnen im Empfangsgebäude ist derweil ein Zug aus Venedig auf Gleis 11 eingetroffen – Luftlinie bloß einen Steinwurf entfernt von Eduard Reisch, der nun zum Countdown ansetzt.
"Krater-Edi" am WerkAm Hauptbahnhof explodieren 30 Kilo Sprengstoff – und keiner merkt es
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Für den Bau der zweiten Stammstrecke der Münchner S-Bahn muss ein Bunker weichen. Während ein paar Meter weiter Passanten ihrer Wege gehen, füllt der Sprengmeister 150 Löcher mit „hochbrisantem Sprengstoff“ – und lässt es knallen.
Von Patrik Stäbler

Bedürftige am Münchner Hauptbahnhof:„Wer hierherkommt, dem geht es am schlechtesten“
Menschen mit dicken Rucksäcken stehen Schlange, sie haben Geldsorgen, wollen sich aufwärmen, haben Hunger. Die Bahnhofsmission ist für sie alle da. Doch sie stößt an Grenzen – denn es kommen immer mehr Bedürftige.
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