Süddeutsche Zeitung

Untergiesing/Maxvorstadt:Bouldern unter Brücken

Angebot und Nachfrage an urbanen Klettermöglichkeiten wachsen seit Jahren konstant, (kosten-)frei zugängliche Wände für erwachsene Sportler gibt es dagegen kaum. Unterstützt vom Verein Naturfreunde, plant eine Gruppe junger Kletterer nun öffentlich zugängliche Boulderwände und fühlt dazu bei den Bezirksausschüssen vor. Die Wände könnten zwecks Wetterschutz unter Brücken aufgestellt werden und wären so fast ganzjährig nutzbar, da ambitionierte Kletterer trockene, aber kühle Bedingungen schätzen. Zur Illustrierung ihres Konzepts haben die jungen Kletterfans eine kleine Präsentation beigelegt, mit Beispielfotos vom "Boulderblöckle" in Stuttgart, einer Boulderwand in Melbourne und einer Unterführung in Barcelona.

Einen möglichen Standort haben die Sportler an der Theresienstraße, unter dem aufgestelzten Nordbau der Technischen Universität (TU) ausgemacht, einen weiteren unter der Candidbrücke. Der dort zuständige Bezirksausschuss (BA) zeigte sich grundsätzlich offen, auch für eventuelle Zuschussanträge. Die Initiatoren rechnen bei viel ehrenamtlichem Einsatz mit Kosten von 10 000 bis 20 000 Euro pro Wand. Zur Finanzierung beitragen könnten dabei auch das städtische Sportreferat, der Bayerische Landessportverband, die TU oder private Sponsoren. Als weitere Standorte schweben den Kletterern die Hacker-, Donnersberger- oder Reichenbachbrücke vor, sowie Brücken am Weißenhofweg/ Mittlerer Ring, an der A9/Frankfurter Ring oder am Schatzbogen/Truderinger Straße und an der Ständler-/Albert Schweitzer-Straße. Der Neuhauser BA hat sich bereits positiv zu der Idee geäußert und bringt zusätzlich zur Donnersbergerbrücke den Bereich zwischen Paketposthalle und Backstage ins Spiel, wo es schon einmal eine Boulderwand gab.

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Quelle:
SZ vom 29.06.2020 / raj, son
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