Süddeutsche Zeitung

Lieferengpässe:"Die Lager sind leer": Stadt bittet um Sachspenden für Geflüchtete

Babynahrung, Hygieneartikel und einiges mehr können von diesem Sonntag an in der Kleinen Olympiahalle abgegeben werden.

Von Katharina Blum und Andrea Schlaier

Die Zahl der aus der Ukraine am Münchner Hauptbahnhof ankommenden Flüchtlinge steigt kontinuierlich. In den nächsten Tagen werden nach Angaben der Stadt wieder mehrere Tausend erwartet - doch aufgrund von Lieferengpässen können derzeit nicht alle notwendigen Artikel beschafft werden. Deshalb hat die Stadt jetzt einen Spendenaufruf gestartet.

  • Was die Stadt sucht:

Benötigt werden nach Angaben der Stadt folgende Artikel: Laken, Decken, Schlafsäcke, Kissen, Handtücher, Damenbinden, Tampons, Zahnbürsten, Zahnpasta, Duschgel, Shampoo, Deodorant, Desinfektionsspray und Händedesinfektion, Einmalhandschuhe, Babywindeln in allen Größen, Babynahrung und Babyflaschen, Schnuller sowie Tiernahrung.

  • Wo können die Spenden abgegeben werden:

Die aufgelisteten Sachspenden können vom heutigen Sonntag an bis auf weiteres täglich von 10 bis 17 Uhr in der Kleinen Olympiahalle im Olympiapark, Spiridon-Louis-Ring 21, abgegeben werden.

  • Wie die Engpässe entstanden sind:

Die Sprecherin der koordinierenden Stabstelle der Stadt spricht von "Engpässen durch das dynamische Ankunftsgeschehen" am Wochenende, sprich: In den Notunterkünften für die aus der Ukraine ankommenden Flüchtlinge mangelte es unter anderem erheblich an Hygieneartikeln, Windeln und Grundausstattung. Es habe Lieferengpässe gegeben, "die Lager sind leer". Schon am Freitag hatte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter im Interview mit der SZ erklärt: "Es ist nicht kalkulierbar. Die Zahlen, die wir haben, sind nur die offiziellen Ankünfte. Wer sonst noch hier ist, etwa bei Verwandten, wissen wir nicht. Wir wissen nicht: Kommen heute 500 oder 1500 Menschen?"

  • Wer hilft schon mit:

Ein Hilferuf erging bereits unter anderem an den Verein Heimatstern, der Hilfsprojekte in die Ukraine organisiert und einigermaßen verärgert war über die "Koordination der Stadt in der Sache", wie Tilman Haerdle von Heimatstern, berichtet: Sie hätten deshalb aus für die Ukraine bereits gepackten Transportern auf die Schnelle 30 Kisten mit Material wieder ausgeladen und in München angeliefert. Den gesamten Samstag seien sie die Discounter in Stadt und Landkreis nach Grundversorgungsartikeln abgefahren, standen dort dann aber oft vor leeren Regalen. "Freiwillige kaufen ja seit zwei Wochen wie die Weltmeister genau das ein. Wir versuchen die Situation jetzt so konstruktiv wie möglich zu regeln."

  • Wie geht es weiter:

An diesem Montag, kündigt die Sprecherin des Stabs der Stadt an, wird man sich mit den Hilfsorganisationen zusammensetzen, die Sachspenden sammeln, um "das gemeinsam zu koordinieren".

So können Sie spenden

Der "Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung" bietet Menschen, die in Not sind, Unterstützung - in diesen Tagen gerade denjenigen, die vor dem Krieg aus der Ukraine fliehen. Wer helfen möchte, kann gezielt an den SZ-Adventskalender spenden:

"Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung e.V."

Stadtsparkasse München

IBAN: DE86 7015 0000 0000 6007 00

BIC: SSKMDEMMXXX

Verwendungszweck: Ukraine

Sie können hier auch online spenden. Jede Spende wird ohne Abzug dem guten Zweck zugeführt, alle Sach- und Verwaltungskosten trägt der Süddeutsche Verlag. Ein Überblick, welche Möglichkeiten sonst bestehen, Kriegsopfern Hilfe zukommen zu lassen, findet sich unter: www.sz.de/ukrainehilfe

Hinweis der Redaktion: Was benötigt wird, kann sich von Tag zu Tag ändern. Auf den Seiten der Hilfsorganisationen finden Sie Listen der aktuell gebrauchten Dinge.

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