Sonnenplätze in München:Wo Sie die besten Sonnenuntergänge genießen können

Wenn die Hitze langsam nachlässt, das Licht intensiver wird, dann ist der Sommer am schönsten. Sieben Vorschläge von Olympiapark bis Isar, wo es sich dann am besten aushalten lässt.

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Das volle München-Panorama

Frühling in München

Quelle: Peter Kneffel/dpa

Dass der Monopteros ein prima Ort ist, um dort den Sommer zu verbringen, weiß man spätestens seit 1982. "Sitz' high aufm Monopteros", sang die Spider Murphy Gang damals. Das empfiehlt sich immer noch - vielleicht nicht high, aber zumindest mit einem Bier. Von den Stufen am Fuße der Säulen hat man das volle München-Panorama im Blick, Alter Peter, Frauenkirche, Theatinerkirche in der Ferne, Radler, Hunde, Eisbachsurfer, Picknickdecken-Besetzer in der Nähe. Weil man oben sitzt, ist die Sonne nicht so schnell weg. Wegen der Nähe zur Uni sitzen vor allem junge Leute hier, die sich ihr Bier oder ihre Flasche Wein einfach mitbringen. Besorgen kann man sich die Getränke in der Veterinärstraße, im Milchhäusl oder Richtung Lehel beim Fräulein-Grüneis-Kiosk. Ob man später auch noch "nackert durchn Englischn Gartn" rennt, muss man dann selbst entscheiden. Nur seinen Müll sollte man am Ende wieder mitnehmen.

Elisa Britzelmeier

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Fast himmlisch

Sonnenuntergang am Friedensengel

Quelle: Peter Kneffel/dpa

Plötzlich ist es ganz ruhig. Der Stadtlärm ist gedämpft, die Luft kühler, die hohen Laubbäume rauschen. Wer unter dem Friedensengel auf der Aussichtsterrasse steht, dem liegt die Stadt zu Füßen. Beschattet wird man dort von einer Statue aus Bronze und 24-karätigem Gold, einem Symbol für den Frieden. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Denkmal mit Tempelhalle, Goldmosaiken und Freitreppe gebaut. Heute ist es Teil der Maximiliansanlagen. Mit ihm soll an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, aber vor allem an das Vierteljahrhundert Frieden danach erinnert werden. 1897 wurde der Engel in Bronze gegossen und thront seitdem glänzend-wachend in 38 Metern Höhe. Besonders romantisch ist es in der Dämmerung, wenn das Abendlicht über die Prinzregentenstraße flimmert und sich im Springbrunnen bricht. Jogger treffen hier auf Touristen und Münchner. Gekühlten Rosé gibt's 400 Meter entfernt beim Käfer.

Jana Stegemann

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Das Schloss im Blick

Nymphenburg, Gerner Brücke, 2021

Quelle: Robert Haas

Nicht nur die Wohlhabenden wissen, wo München besonders pittoresk ist, sondern auch Jugendliche, die den Sonnenuntergang und das Leben ein wenig mit Bier und Musik feiern wollen. Die Gerner Brücke ist so ein Ort, ebenso wie der Hubertusbrunnen ein Stück ostwärts. Umgeben von sattgrünen Bäumen und eindrucksvollen Villen, schweift der Blick Richtung Schloss Nymphenburg, in dem der Märchenkönig Ludwig II. einst geboren wurde. Dass die Brücke einmal ein Treffpunkt junger Menschen werden würde, war beim Bau nicht absehbar. 1897 wurde sie als Eisenbetonbrücke errichtet, erst später mit Geländer und Bögen im neubarocken Stil aufgehübscht. An einem lauen Sommerabend ist sie selten leer, die Gruppen stehen zusammen oder sitzen auf der Mauer - und unterhalten sich. Mal leiser, mal lauter. Das gefällt vielen Anwohnern nicht: Sie beschweren sich über abendlichen Lärm und herumliegenden Müll. Im Sommer rückte deshalb in der Vergangenheit häufig die Polizei an.

Isabel Bernstein

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Träumen von der Ferne

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Quelle: Robert Haas

Abendsonne plus Gleise macht Fernweh. Doch selbst wenn man nicht einfach in den Zug steigen und wegfahren kann: Unerfülltes Fernweh ist ja eine schöne Sache, wenn man es am richtigen Ort zelebriert. Und die Hackerbrücke ist definitiv einer dafür: die tolle Bogen-Konstruktion vom Ende des 19. Jahrhunderts, das Kommen und Gehen der Züge und der Blick über das Gleisfeld Richtung Abendsonne. Wer kommt hierher? Wegen der Bahnhofsnähe und der vielen Hotels in der Gegend natürlich Touristen, gern mit Rucksack und akustischer Gitarre. Aber die Hackerbrücke ist auch ein Ort für Verliebte oder solche, die es nach einem Date hier oben werden. Dabei helfen soll vermutlich die Flasche Wein, die viele dabei haben. Aber auch ein Hacker-Bier bietet sich als Getränk an. Denn die Brücke ist nach der Brauerei benannt, die früher direkt am südlichen Ende lag.

Sebastian Krass

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Brücken statt Ecken

Sundowner bzw. Schmuckfoto München City oder Süd oder Ost

Quelle: Florian Peljak

Wie unaufgeregte Orte zu Szenespots werden? Man trifft sich spontan, um genau dort miteinander abzuhängen. In Hamburg sind das häufig Straßenecken, an denen sich die Massen zu irgendwas zwischen Feierabendbier und nächtlicher Party treffen. Und weil das eben an Ecken zelebriert wird, spricht man vom Cornern. In München macht man so etwas eher am Gärtnerplatz oder an der Isar. Wer seinen Feierabend in einer Warteschlange verbringen will, verabredet sich zum Bierholen am Reichenbachkiosk. Wer seinen Feierabend feiern will, zieht weiter zur Wittelsbacherbrücke. Entweder versorgt man sich beim ältesten Kiosk Münchens oder gegenüber beim Isarwahn mit Getränken und dann runter zum Fluss. Man könnte es Bridgen nennen. Ein näheres Naherholungsgebiet gibt es nirgends. Jetzt gibt es nur noch eine Gefahr: Dass man vor lauter Auf-die-Isar-schauen und Leute beobachten gar nicht mitbekommt, wie der Tag irgendwann zur Nacht geworden ist.

Ingrid Fuchs

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Sechs Minuten Aufstieg

Sonnenuntergang in München

Quelle: Sven Hoppe/dpa

In der Ferne fallen letzte Sonnenstrahlen auf die Frauenkirche und was sonst noch aus dem Häusermeer herausragt. Am Horizont zeichnen sich die Alpen ab, die Sonne versinkt langsam hinter dem Olympiastadion. Gut 60 Meter ist der Olympiaberg hoch, aufgetürmt aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs. An seinen Hängen liegen die Menschen auf Picknickdecken, wahlweise mit Blick Richtung Innenstadt, Olympiastadion oder die Ausläufer von Schwabing. Wer sich Essen und Getränke mitbringt, sollte an den Aufstieg denken. Der dauert gut sechs Minuten und ist leichter mit Weinflasche als mit Bierkasten machbar. Ein bisschen ruhiger geht es auf einem der kleineren Nebenhügel weiter südlich zu. Da ist die Aussicht zwar nicht ganz so gut - dafür sind es ein paar Höhenmeter weniger.

Martin Moser

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Sonnige Stufen

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Quelle: Florian Peljak

Tagsüber erweist sich der Königsplatz als verlässlich sonniges Plätzchen. Wenn es ein paar Strahlen aufzufangen gilt, gelingt es hier immer. Und die Sonne bleibt lange. Wer am längsten etwas von ihr haben will, setzt sich auf die Stufen der Glyptothek möglichst weit entfernt von den Propyläen. Doch auch gegenüber auf den Treppen der Staalichen Antikensammlung lässt es sich gut aushalten. Manchmal wird dort Tango gespielt und Pärchen wirbeln im Kreis. Kalte Getränke kann man etwa im Getränkemarkt an der Theresienstraße kaufen. So sitzt man gemütlich beisammen in Isar-Athen, auf den Stufen, mit einer Decke im Gras, auf der weiten Fläche zwischen tempelartigen Bauten. Wer die Sonne verschwinden sehen will, sucht sich einen anderen Ort in München. Am Königsplatz aber sammeln sich die entspannteren Leute, denen es mehr um die Stimmung geht als um ein Bild für Instagram.

Laura Kaufmann

© SZ.de/axi/amm
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