Das Silvesterfeuerwerk und das windstille Wetter haben in München zu hohen Feinstaubwerten geführt. An der Messstation Landshuter Allee in München etwa seien stundenweise bis zu 714 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft gemessen worden, schreibt die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die sich auf aktuelle Messwerte des Bayerischen Landesamtes für Umwelt bezieht.
Zum Vergleich: Beim Jahreswechsel 2021/22, als wegen der Corona-Pandemie ein Verkaufsverbot für Feuerwerkskörper erlassen worden waren und zudem eine andere Wetterlage herrschte, lag der stündliche Höchstwert am selben Standort bei 62 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der zulässige Jahresmittelwert für Feinstaub – bei einer Partikelgröße von zehn Mikrometern je Teilchen, also PM10 – liegt derzeit bei 40 Mikrogramm, was zum Beispiel beim Streit um Dieselfahrverbote eine Rolle spielt.

Jahreswechsel in München:Randale in Silvesternacht – drei Kinder durch Böller schwer verletzt
Zahlreiche Menschen attackierten an der Wittelsbacherbrücke Polizisten mit Böllern und Glasflaschen, es gab fünf Verletzte. Notärzte mussten häufiger als im Vorjahr ausrücken. Einem 14-Jährigen wurde ein Großteil der Hand abgerissen.
Auch in anderen Städten im Süden Deutschlands seien in der Nacht stark erhöhte Werte gemessen worden, erklärte der Meteorologe Nico Bauer vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Und auch Neujahrsmorgen sei noch relativ viel Feinstaub in der Luft gewesen. Der Grund dafür sei neben dem Feuerwerk die sogenannte Inversionswetterlage, durch die kaum Partikel wegtransportiert worden seien: Dabei liegen unten kalte Luftmassen, die schwerer sind als die darüber liegenden warmen, trockenen Schichten. Ergebnis seien sehr windstille Verhältnisse mit wenig Luftaustausch.
Dem Umweltbundesamt zufolge werden Tonnen von Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt. Die Belastung durch schlechte Luft sei in der Silvesternacht vielerorts so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht. Das Einatmen von Feinstaub könne die Gesundheit gefährden, schreibt das Umweltbundesamt: „Die Wirkungen reichen von vorübergehenden Beeinträchtigungen der Atemwege über einen erhöhten Medikamentenbedarf bei Asthmatikern bis zu Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen.“