Sicherheitskonferenz in Bildern:München im Ausnahmezustand
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Polizisten auf dem Dach, strenge Kontrollen und Demos in der Innenstadt: Die Sicherheitskonferenz hat München im Griff. Die Bilder.
Bei der 60. Münchner Sicherheitskonferenz (Siko) treffen sich Regierungs- und Wirtschaftsvertreter sowie Experten aus Militär und Wissenschaft seit Freitag zum Austausch. In der Innenstadt gehen indes zahlreiche Menschen auf die Straße, um ihren Unmut kundzutun.
Gegen die Siko, für Frieden und gegen die zahlreichen Kriege und bewaffneten Konflikte auf der Welt. Im Vorfeld waren rund 20 Kundgebungen im Kontext der Konferenz beim Kreisverwaltungsreferat (KVR) angekündigt worden. Die Polizei rechnete damit, dass spontan noch Versammlungen dazukommen könnten.
Das "Aktionsbündnis gegen die Nato-Sicherheitskonferenz" startete am Stachus und wollte den Tagungsort über Maximilians- und Odeonsplatz bis zum Marienplatz umrunden; die zweite Kreishälfte sollte eine Menschenkette vom Karls- zum Marienplatz bilden.
Demo-Teilnehmer hielten am Stachus eine etwa 45 Meter lange, handgeschriebene Liste mit den Namen von 5000 getöteten Palästinensern vor sich.
Eine weitere große Kundgebung fand am Odeonsplatz statt und richtete sich gegen den Krieg in der Ukraine.
Neben Münchens zweitem Bürgermeister Dominik Krause standen hier auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Anton Hofreiter und weitere Bundespolitiker auf der Bühne. Mit dabei hatten sie einen Taurus-Marschflugkörper aus Pappe. Die Querdenkern nahestehende Organisation "München steht auf" zog derweil durchs Bahnhofsviertel. Lesen Sie hier die Reportage vom Demo-Samstag zur Siko.
Schon seit mehreren Tagen herrscht Ausnahmezustand rund um das Tagungshotel, den Bayerischen Hof. Am Donnerstag bereits traf der Bürgermeister der kriegsgebeutelten Münchner Partnerstadt Kiew ein: Vitali Klitschko, leger in Jeans und Kapuzenpulli, gab vor dem Hotel Autogramme.
Am Freitagmorgen spazierte John Kerry, Sonderbeauftragter des US-Präsidenten für Klimafragen, durch die Fußgängerzone zum Tagungshotel.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) trifft ihre kanadische Amtskollegin Mélanie Joly am Freitagnachmittag.
Mehr als 5000 Sicherheitskräfte bewachen das Treffen, das am Freitagnachmittag offiziell begann und bis Sonntag dauert. UN-Generalsekretär António Guterres eröffnete die Konferenz.
Rund um das Hotel Bayerischer Hof ist eine Sperrzone errichtet, die im Vergleich zu den Vorjahren erweitert wurde. Sprengstoffhunde kontrollieren auch die Autos der Delegationen. Die Polizei spricht angesichts der geopolitischen Situation von "einer erhöhten abstrakten Gefahr", es lägen aber keine konkreten Hinweise auf Bedrohungen vor.
Am Freitagmorgen demonstrierten bereits 250 Kritiker der iranischen Regierung am Odeonsplatz, die vor einer Hinrichtungswelle warnten.
So viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie nie zuvor werden in diesem Jahr erwartet: Mehr als 50 Staats- und Regierungschefs, rund 60 Außenminister und mehr als 25 Verteidigungsminister sowie zahlreiche weitere politische und militärische Repräsentanten haben sich angekündigt. Am Donnerstag landete US-Vizepräsidentin Kamala Harris in einer Regierungsmaschine auf dem Münchner Flughafen.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) empfing sie mit einem übergroßen Lebkuchenherz mit der Aufschrift "Welcome to Bavaria".