Polizei-Tipps für Senioren:Mit dem Alter wächst die Gefahr

Durchschnittlich alle zweieinhalb Stunden ist ein älterer Mensch in München in einen Verkehrsunfall verwickelt. Die Polizei will helfen - mit Kaffeefahrten.

Eine über 90 Jahre alte Frau ist am Mittwochvormittag bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt worden. Nach Polizeiangaben war die betagte Münchnerin gegen zehn Uhr unvermittelt auf die Fahrbahn der Berg-am-Laim-Straße getreten und dort vom Auto eines 38-Jährigen erfasst worden.

Kein Einzelfall, wie Polizeihauptkommissar Harry Frank von der Verkehrsabteilung des Polizeipräsidiums berichtet. Überdurchschnittlich oft werden ältere Menschen Opfer von schweren Verkehrsunfällen. Während Menschen ab 65 nur etwa ein Fünftel der Bevölkerung ausmachen, beträgt ihr Anteil an den Verkehrstoten mehr als die Hälfte. Acht von 15 Verkehrstoten im vergangenen Jahr waren Seniorinnen und Senioren, im laufenden Jahr sechs von elf Getöteten. Durchschnittlich alle zweieinhalb Stunden ist ein älterer Mensch in München in einen Verkehrsunfall verwickelt, rechnet Frank vor.

Während die Zahlen seit Jahren konstant hoch bleiben - und weitere Bedrohungen für ältere Menschen, unter anderem durch Telefonbetrüger, dazukommen -, hat die Münchner Polizei coronabedingt zuletzt pausieren müssen. Natürlich nicht bei ihrer Arbeit, aber mit ihren traditionellen Kaffeefahrten mit präventivem Hintergrund. Jetzt gibt es erstmals wieder drei Termine im August und September (Anmeldung unter 089/ 62 16 36 16).

Bei Busfahrten ins Oberland zeigen Verkehrs- und Kriminalpolizisten älteren Menschen, wie sie sich vor Bedrohungen schützen und sicher durch den Straßenverkehr bewegen können. Damit die Polizei mit der Aktion nicht nur Menschen erreicht, die ohnehin schon auf der Hut sind, wurden laut Frank Betroffene auch gezielt angeschrieben - solche nämlich, die zuletzt in Unfälle verwickelt waren.

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