Politik für Senioren:Schutzschirm für ältere Menschen in München

Barrierefreie und bezahlbare Wohnungen, Abschirmung gegen Hitzewellen - wie das Rathaus die Situation von Seniorinnen und Senioren verbessern möchte.

Von Heiner Effern

Die Rathauskoalition aus Grünen und SPD will Seniorinnen und Senioren das Leben in der Stadt leichter machen. Einen besonderen Fokus will sie dabei auf mehr "barrierefreie und gleichzeitig bezahlbare Wohnungen" richten, heißt es in einer Mitteilung. Um hier schneller voranzukommen, will die Koalition schon bestehende Planungen überprüfen. Konkret soll ermittelt werden, ob statt eines vollstationären neuen Pflegeheims in Freiham und zweier zu sanierender Heime der städtischen Gesellschaft Münchenstift lieber "innovative Wohnprojekte mit pflegerischen Angeboten" entstehen sollen.

Darüber hinaus soll das letztmals vor mehr als zehn Jahren veröffentlichte seniorenpolitische Gesamtkonzept der Stadt fortgeschrieben werden. Dabei sollen vor allem auch eine bessere Teilhabe und Chancengleichheit von Seniorinnen und Senioren mit Migrationshintergrund beachtet werden. Weiter wollen sich die Fraktionen von Grünen/Rosa Liste und SPD/Volt einen Überblick über Leistungen für ältere Mitbürger verschaffen, die noch zuhause wohnen. Gedacht ist dabei an Hilfen im Haushalt etwa beim Einkaufen oder Bettenbeziehen, an soziale Angebote und an Beratungen etwa zur Pflegeversicherung. Sollten dort noch Lücken auftauchen, will sie die Koalition schließen.

Im nun vorgelegten Antragspaket fordern Grüne und SPD auch, Seniorinnen und Senioren besser vor Hitzewellen zu schützen. Speziell in Heimen soll geprüft werden, ob die technischen Vorrichtungen dafür ausreichen oder nachgerüstet werden müssen. Eine erste konkrete Verbesserung bei der oftmals angespannten finanziellen Lage von Rentnerinnen und Rentner stellt die Koalition für den 1. April in Aussicht. Dann wird die Armutsrisikogrenze angepasst, was von nun an jährlich und nicht mehr alle fünf Jahre passieren soll. Das heißt, dass Menschen mit geringen Einkommen schneller Anspruch auf Unterstützung haben, zum Beispiel in Form von kostenlosen MVV-Fahrkarten oder Ermäßigungen für Schwimmbäder oder Theater.

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