Süddeutsche Zeitung

Sendling:Kunst am Bau

Die Lokalpolitiker wollen eine graue Betonwand am Mittleren Ring bunt bemalen lassen

Von Birgit Lotze, Sendling

Die fünf Meter hohe Betonwand am Mittleren Ring an der Nordseite zwischen den Auffahrten Plinganser- und Passauerstraße wird von Autofahrern wohl kaum anders wahrgenommen als die vielen anderen Mauern auch, die man auf der Fahrt sieht. Anders ist das allerdings bei Spaziergängern, die in den Neuhofener Anlagen die Seiten wechseln, und auch bei Fahrradfahrern. Sie sehen auf eine massive graue Betonwand. Auf Antrag von Barbara Lauterbach (Grüne) will sich der Bezirksausschuss (BA) jetzt für eine künstlerische Gestaltung einsetzen. Dabei könnten Sendlinger Künstler, eventuell auch Schülerinnen und Schüler, eingebunden werden und die Wand verschönern, schlug Lauterbach in der BA-Sitzung am Montag vor. "Farbe würde ihr guttun."

Der BA wird sich ans Kommunalreferat wenden und nachfragen, ob das zulässig ist und inwieweit der Bezirksausschuss die Gestaltung selbst in Auftrag geben kann. Für Aktionen wie diese gibt es in der Stadt bereits Vorbilder. So hat Janine Mackenroth im Frühjahr mehrere großflächige Wände am bis dahin ebenfalls trostlosen Leuchtenbergring bemalt.

Die Betonwand war bereits kürzlich Gespräch im Bezirksausschuss. Da ging es um den schmalen Radweg, der unten entlangführt und, so dicht und ungeschützt neben dem schnellfließenden Autoverkehr, als Gefahrenzone im Viertel gilt. Die Sendlinger fordern, für den Ost-West-Transit die Südseite des Mittleren Rings freizugeben und dort den Radverkehr in die Gegenrichtung zuzulassen. Eine nahe gelegene Brücke, die eine Querung des Mittleren Rings für Fußgänger und Radler zulässt, gibt es. Einige Radfahrer nutzen bereits den breiten Weg auf der Südseite des Rings, dies gilt allerdings als illegal. Und obwohl es auch auf der Nordseite alternative Fahrradrouten durch den Park gibt, sind noch immer viele Radler auf dem gefährlichen Weg zwischen Mittlerem Ring und Wand unterwegs. Sie nutzen ihn als Transitroute, was auch an mangelhafter Ausschilderung liegt.

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Quelle:
SZ vom 04.11.2020
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