Was so ein Cabrio und ein aufgedrehtes Autoradio doch alles auslösen können. In den Nachkriegsjahren waren beides noch Seltenheiten. Und wäre nicht ein Bauträger mit ihnen großspurig auf einer der damals zahlreichen Baustellen damit vorgefahren: München sähe heute wohl ganz anders aus. Nun begab es sich aber, dass auf der Baustelle zur gleichen Zeit ein gelernter Zimmerer und studierter Bauingenieur war, der die Anlieferung des Dachstuhls beaufsichtigte, der in der Werkstatt seiner Familie in Mühldorf entstanden war. Beim Anblick des Gernegroß kam ihm der Gedanke: Warum liefern? Bauträger kann ich doch auch selbst werden! Wenig später stieg er tatsächlich in das Geschäft ein. Sein Name: Josef Schörghuber.
Wirtschaft in München:Wie die Familie Schörghuber an München verdient hat
Nicht nur mit ihren Bauten hat die Unternehmer-Dynastie die Stadt geprägt. Jetzt lässt sie ihre Wohnbau-Firma wegziehen, um Gewerbesteuer zu sparen. Über eine ganz besondere Form der Stadtflucht.
Von René Hofmann
Gesellschaft:"Tendenziell unterschätzen die Menschen, wie ungleich der Reichtum verteilt ist"
300 000 Menschen sind in München offiziell armutsgefährdet. Die Ökonomin Lisa Windsteger forscht zur zunehmenden sozialen Ungleichheit und sagt: Armut wird unsichtbar, je größer die Unterschiede werden. Ein Gespräch.
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