Münchner Schlachthofviertel:Ozonwäscher soll üble Gerüche beseitigen

Schlachthof

Die Deutschen essen gerne und vor allem viel Fleisch: 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr.

(Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa)
  • Über Monate klagen Anwohner im Schlachthofviertel über einen ekelhaften Geruch, der durch die Schweineschlachtung verursacht wird.
  • Mit der Installation einer neuen Abluftreinigungsanlage soll es mit dem Gestank endgültig ein Ende haben.
  • Den Auftrag zur Installation eines sogenannten Ozonwäschers wurde bereits erteilt.

Von Julius Bretzel

Ist bald Schluss mit der dicken Luft im Schlachthofviertel? Über Monate hinweg klagten Anwohner der Zenetti- und der Thalkirchner Straße über einen ekelhaften Gestank. Nun ist die Ursache für die Geruchsbelästigung bekannt und soll bis Dezember behoben sein.

Meistens rieche es unerträglich nach Fäkalien und Verwesung, hieß es von den Anwohnern. Von Frühjahr an sei das Lüften in den Wohnungen kaum möglich, was gerade an heißen Sommertagen problematisch gewesen sei. Das zuständige Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) unternahm viele Versuche, gegen den Gestank vorzugehen, der von den Bürgern besonders nachts als unzumutbar empfunden wurde - bisher allerdings erfolglos. Die Beigabe eines geruchsneutralisierenden Stoffes ins Abwasser und die Spülung und Reinigung der Kanalisationsschächte halfen nichts.

Einen neuen Lösungsansatz hat das RGU in der vergangenen Bürgerversammlung vorgestellt: Mit der Installation einer neuen Abluftreinigungsanlage soll es mit dem Gestank endgültig ein Ende haben. Die bisher eingesetzte Anlage eines Schlachtunternehmens funktionierte laut RGU nicht richtig. Der Geruch selbst komme aus der Schweineschlachtung. Eine Gesundheitsgefährdung schließt das RGU nach Emissionsmessungen aus. Den Auftrag zur Installation eines sogenannten Ozonwäschers hat das RGU bereits erteilt. Die neue Anlage soll Mitte bis Ende Dezember in Betrieb gehen.

Von da an können mittels Ozon die Sulfidverbindungen und der Ammoniak bekämpft werden. Aus diesen Gasen besteht der Geruch hauptsächlich. Durch chemische Reaktionen mit Ozon, einer besonderen Form von Sauerstoff, werden Gerüche gebunden und neutralisiert. Die Ozonmoleküle selbst zerfallen nach wenigen Minuten in die normale Form von Sauerstoff. Dadurch gilt die Methode als umweltverträglich. So soll das Problem am Schlachthof möglichst effektiv gelöst werden, damit die Anwohner bald wieder durchatmen können.

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