Mehr als zwei Jahre lang hat die Corona-Pandemie den Menschen aufs Gemüt gedrückt. Und auch der Angriff Russlands auf die Ukraine bedrückt viele. Um in dieser Lage ein wenig Frohsinn zu verbreiten, hat der "Fachverein der Schäffler Münchens" beschlossen, in diesem Jahr eine Sonderschicht einzulegen - und außerhalb des regulären Sieben-Jahre-Turnus für die Münchner zu tanzen.
Den Anfang machen die Schäffler, ursprünglich Fassmacher, an diesem Donnerstagmittag vor der Staatskanzlei beim bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). Der kann Aufmunterung derzeit womöglich auch wegen der Querelen um seinen unerwartet zurückgetretenen CSU-Generalsekretär Stephan Mayer besonders gut brauchen.
An Söder gewandt, erläuterte einer der Schäffler, traditionell werde der erste Tanz vor dem König aufgeführt - was der Ministerpräsident mit zustimmendem Wohlwollen aufnahm.
Söder bekam ebenso wie Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) und andere Umstehende die Nase schwarz angemalt.
Die Tradition des Schäfflertanzes soll auf das Ende einer anderen, lang zurückliegenden Pandemie zurückgehen: Nach dem Abflauen der Pestwelle im 16. Jahrhundert soll das Spektakel ins Leben gerufen worden sein, um die Menschen mit Tanz und Musik wieder auf die Straßen zu locken.
Eigentlich tanzen die Schäffler nur alle sieben Jahre - warum das so ist, ist nicht ganz klar. Der nächste reguläre Termin wäre daher erst 2026 wieder angestanden.
Nach dem Termin bei Bayerns Ministerpräsident Söder stehen für die Schäffler noch weitere Auftritte auf dem Programm, unter anderem am Samstag auf dem Marienplatz mit Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).