Der geschriebene Hilferuf, der am 7. Oktober 2020 in äußerst heikler Sache von München nach Berlin erging, von Parteifreundin zu Parteifreund, ist nur etwas mehr als eine Seite lang. Ganze 23 Zeilen, um genau zu sein; inklusive Anrede: "Sehr geehrter Herr Bundesminister, lieber Andreas". Die 23 Zeilen waren bislang nicht an die Öffentlichkeit gedrungen. Sie genügen jetzt völlig, um die CSU bei Bayerns größtem und wichtigstem Verkehrsprojekt noch mehr in Bedrängnis zu bringen, als das derzeit schon der Fall ist.
Münchner S-Bahn-Desaster:Auch der "liebe" Andreas Scheuer war gewarnt
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Vor zwei Jahren hatte Bayern den damaligen Bundesverkehrsminister bei der zweiten Stammstrecke eindringlich um Hilfe gebeten. Doch die kam nicht. Merkwürdige Vorgänge bringen die CSU immer mehr in Bedrängnis.
Von Klaus Ott
Exklusiv Münchner S-Bahn-Desaster:Regierungs-Geheimsache zweite Stammstrecke
Die Deutsche Bahn warnte Bayerns Verkehrsministerium frühzeitig, das Milliardenprojekt könne sich um viele Jahre verzögern. Eine 32-seitige Präsentation enthielt viele Vorschläge für Gegenmaßnahmen. Doch das Dokument verschwand in der Schublade.
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