Verkehr:S-Bahn München: Störungsmeldungen in Echtzeit geplant

Verkehr: Im "Fahrgastlabor" am Ostbahnhof erproben Bahnmitarbeiter die neue Störfallinfo der S-Bahn München.

Im "Fahrgastlabor" am Ostbahnhof erproben Bahnmitarbeiter die neue Störfallinfo der S-Bahn München.

(Foto: DB)

Zugausfall? Stellwerkstörung? Oder ist wieder irgendwo ein Luftballon entwischt? Wenn die S-Bahn Verspätung hat, sollen künftig auf den Infobildschirmen in den modernisierten S-Bahnen Störfallkarten angezeigt werden.

Von Andreas Schubert

Es vergeht kaum ein Tag, an dem es bei der Münchner S-Bahn nicht zu Störungen kommt. An diesem Dienstag meldete der Streckenagent unter anderem eine Stellwerkstörung und eine Weichenstörung am Ostbahnhof. Für die Fahrgäste sind die daraus resultierenden Verspätungen ärgerlich, vor allem, wenn sie nicht wissen, was genau passiert ist und wie sie letztlich ihr Ziel erreichen können.

Zumindest die Fahrgastinformation will die Bahn verbessern - und arbeitet daran bereits seit Längerem. Bis zum Ende des ersten Quartals dieses Jahres sollen die Züge nun mit einem neuen Informationssystem ausgestattet werden, das derzeit noch erprobt wird.

Dafür hat die Bahn eigens ein "Fahrgastlabor" am Ostbahnhof eingerichtet. Dort werden konkrete Störfallsituationen simuliert, die Mitarbeiter können dann unter realen Bedingungen den Informationsfluss nachvollziehen, wie er später in den echten Zügen zu sehen ein soll.

Die Fahrgäste sollen dann in Echtzeit erfahren, um welche Störung es sich handelt und welche Folgen sie hat. Künftig werden auf den Infobildschirmen in den modernisierten S-Bahnen Störfallkarten angezeigt. Auf diesen werden Fahrgäste auch Umsteigemöglichkeiten zu Verkehrsmitteln der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) angegeben, damit sie eine Alternative zur S-Bahn haben, um bei einer Störung trotzdem ans Ziel zu kommen. Und sie sollen erfahren, wie lange es ungefähr dauert, bis die Störung behoben ist.

Dazu hat die Bahn Erfahrungswerte der vergangenen drei Jahre bei verschiedenen Störfällen ausgewertet. Die Informationen werden auf Deutsch und auf Englisch ausgespielt. Fahrgäste können dann selbst entscheiden, ob sie nun im Zug oder am Bahnhof auf die Behebung der Störung warten oder doch zum Beispiel in einen Bus umsteigen wollen. Passagiere in der Stadt haben es in so einem Fall wegen der größeren Auswahl an Alternativen leichter als auf dem flachen Land.

Vorerst werden die neuen Störfallkarten nur auf den Displays in den Zügen angezeigt. Wann und ob sie auch an den Bahnsteigen zu sehen sein werden, ist aktuell noch offen. In die App der Bahn werden sie voraussichtlich im nächsten Jahr integriert. Laut S-Bahn-Chef Heiko Büttner ist die Verbesserung der Fahrgastinformation nicht so einfach, wie man sich das als Kunde erhoffen würde. Denn weder die von 1998 bis 2007 gebauten S-Bahn-Züge vom Typ ET 423 seien die allerneuesten, noch sei es die IT.

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