Wie das schon anfängt! Ein Jugendlicher steht in stummer Wut neben seiner Mutter auf dem Friedhof und denkt sich qualvolle Todesarten für sie aus. Dass die Mutter einen Zähl-Tick hat und am Grab des Vaters Primzahlen vor sich hinmurmelt, erscheint ihm so peinlich krank wie ihre Wildotterfelljacke und eigentlich alles an ihr. Ganz davon abgesehen, dass auch die Provinzstadt, in der sich der Abiturient gefangen fühlt, für ihn ein Hort des Altnazi-Grauens und Spießertums ist.
„Restwelt“ von Hans-Dieter Eberhard – Wiederentdeckung eines Romans:Jugend zwischen Angst und Rebellion
Lesezeit: 3 Min.
Der Münchner Pathologe und Schriftsteller Hans-Dieter Eberhard hat mit dem Literaturbetrieb nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Jetzt jedoch ist sein Coming-of-Age-Roman „Restwelt“ über die Kämpfe eines Jugendlichen in den Sechzigerjahren nach einem Vierteljahrhundert erneut erschienen – und hat nichts an Schwung verloren.
Von Antje Weber, München
Zwischen Ukraine und Deutschland: Regisseur Stas Zhyrkov:„Der Krieg hat mich meine ganze Karriere begleitet“
Der ukrainische Regisseur Stas Zhyrkov lebt seit dem russischen Überfall im Exil - und inszeniert. Dafür wird er auch angefeindet. Er selbst versteht sich als eine Stimme seines Landes. An den Münchner Kammerspielen bringt er „Sie kam aus Mariupol“ heraus.
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