Kampf gegen Antisemitismus:Würde Roger Waters auch in einer Mosche-Weinberg-Halle spielen?

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Auch vor dem Münchner Auftritt von Roger Waters kam es zu Protesten. (Foto: Angelika Warmuth/dpa)

Wenige Stunden vor seinem umstrittenen Konzert in der Olympiahalle sondert der "Pink Floyd"-Mitbegründer eine abwegige, ungeheuerliche Botschaft ab. Die Stadt München könnte mehr tun, um Auftritte von Künstlern mit fragwürdigen Aussagen zu verhindern.

Kommentar von René Hofmann

Roger Waters hat am Sonntag ein Zeichen gesetzt. Wenige Stunden vor seinem Konzert in der Münchner Olympiahalle veröffentlichte er ein Video, das ihn zusammen mit seiner Frau auf der Umrandung der Gräber von Sophie und Hans Scholl und Christoph Probst sitzend zeigt. Zudem veröffentlichte er eine Nachricht, in der er den Widerstand der Mitglieder der Gruppe "Weiße Rose" gegen die Nationalsozialisten mit dem Widerstand der Palästinenser gegen den Staat Israel in Verbindung brachte. Beide - die millionenfach systematisch mordenden Nazis wie den Nationalstaat und Zufluchtsort des jüdischen Volkes - bezeichnete er als "tyrannisch rassistisches Regime". Eine abwegige, ungeheuerliche Gleichsetzung, die zeigt, wie weit der 79-Jährige sich verirrt hat. Eine solche Botschaft zu einem solchen Zeitpunkt auf solche Weise in die Welt zu schicken, ist ein wohlüberlegter Affront.

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:Ja, Musik gibt es auch

Schon vor seinem umstrittenen Auftritt in München raunt "Pink Floyd"-Mitbegründer Roger Waters über die Gegenwart von "Big Brother". Und auch in der Olympiahalle zeigt sich dann, dass es eben kein normales Konzert ist.

Von Michael Zirnstein

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