In den Riem Arcaden :Deutschlands größte Poststation eröffnet in München

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Der Automat steht am Willy-Brandt-Platz 5 und bietet nahezu alle Post-Dienstleistungen, die Kunden häufig nachfragen. (Foto: Florian Peljak)

Fünf dieser gelben Blechboxen gibt es schon in der Stadt und noch mehr sollen folgen. Über die neue Postwelt – und was dort alles möglich ist.

Von Catherine Hoffmann

Das Filialnetz der Deutschen Post wird Jahr für Jahr löcheriger. Längst vergangen sind die Zeiten, als es noch ein Postamt mit Schalterhalle und Beamten gab, verbunden allerdings mit restriktiven Öffnungszeiten. Seit bald 30 Jahren ist das Unternehmen Post eine Aktiengesellschaft. Und wer ein Paket aufgeben will, der überreicht es immer seltener einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter, sondern steckt es in den Schlund einer gelben Box – in der Hoffnung, dass die Nichte ihr Weihnachtsgeschenk pünktlich bekommt, oder der Versandhändler den zu groß ausgefallenen Pullover. Das Wort „aufgeben“ bekommt so eine ganz neue Bedeutung.

Auch wenn hoffentlich niemand seine Post verloren geben muss, so muss er doch die Hoffnung fahren lassen, bedient zu werden. In der neuen Postwelt muss sich jeder selber helfen. Wobei angeblich viele Kunden diesen Selfservice schätzen, heißt es bei der Post. Das Versprechen: 24/7 geöffnet und keine Warteschlangen.

Soeben haben Deutsche Post und DHL in den Riem Arcaden Deutschlands größte Poststation eröffnet. Der Automat mit der Nummer 705 steht am Willy-Brandt-Platz 5 und bietet nahezu alle Dienstleistungen, die Kunden häufig nachfragen. Dort kann man Brief- und Paketmarken kaufen, Pakete empfangen und retournieren. Letzteres funktioniert freilich nur, wenn man sich zuvor registriert hat. 154 Fächer und 19 Module stehen bereit.

Alles angeblich intuitiv per Touch-Screen zu bedienen – und, wie es in einer Pressemitteilung heißt, „nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden“. Derzeit stünden den Münchnerinnen und Münchnern fünf solcher Poststationen zur Verfügung. Dazu kämen rund 130 Filialen, 150 Paketshops sowie 235 Packstationen. So habe man das „Service-Angebot“ in der Stadt von 400 auf rund 520 Anlaufstellen erweitert. Noch mehr Blechboxen sollen folgen – das Paketgeschäft läuft. Und so muss man sich wohl anfreunden mit diesen Kisten, die nicht „Guten Tag“ und „Wie geht es?“ sagen. So wie man längst auch sein Klopapier und die Milchflasche selbst über den Scanner im Supermarkt zieht.

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