Restaurant in MünchenDas Mural Farmhouse schließt

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Im Mural Farmhouse wird bald das letzte Gericht serviert, dann macht das Restaurant dicht.
Im Mural Farmhouse wird bald das letzte Gericht serviert, dann macht das Restaurant dicht. (Foto: Stephan Rumpf)

Schon die vergangenen Jahre waren unruhig für das Sterne-Restaurant im Hotel Wunder Locke. Im Mai ist endgültig Schluss – und es gibt weitere Abschiede in der Mural-Gruppe.

Von Sarah Maderer

Keine drei Jahre nach seiner Eröffnung muss das Mural Farmhouse wieder schließen. Wie das Restaurant im Hotel Wunder Locke in Obersendling am Montagabend per Newsletter mitteilte, wird das Projekt Ende Mai enden. Es war ein großes: ein Restaurant im Erdgeschoss, bis vor Kurzem noch unterteilt in einen Fine-Dining- und einen À-la-carte-Bereich; dazu eine Bar im siebten Stock sowie eine 1000 Quadratmeter große Dachterrasse mit Hochbeeten und saisonaler Bewirtung.

Schon in den vergangenen Jahren war im Farmhouse nie wirklich Ruhe eingekehrt. Ein Dreivierteljahr nach seiner Eröffnung erhielt es vom Guide Michelin erstmals einen Stern fürs Fine Dining und zwei grüne Sterne (die Auszeichnung für besonders nachhaltige Gastronomie) für beide Bereiche. Dann ging Küchenchef Rico Birndt überraschend Ende 2023 weg, um sich am Chiemsee mit seinem Restaurant June selbständig zu machen.

Sein Nachfolger Timo Fritsche wiederum hätte das Mural Farmhouse auch ohne Schließung kommenden April verlassen. Er wird in Thomas Bühners neuem Restaurant in Düsseldorf den Posten als Küchenchef antreten. Dementsprechend musste das Farmhouse-Konzept schon Mitte Februar vereinfacht werden: Das Fine-Dining-Geschäft wurde gestrichen, und die zwei Sektionen im Restaurant verschmolzen zu einer. Eineinhalb Monate später wird nun das endgültige Aus verkündet.

Zu den Gründen dürfe sich die Mural-Geschäftsführung noch nicht äußern, sagt eine Sprecherin am Dienstag. Das besage der Vertrag mit der Locke-Hotelgruppe, der Ende Mai ausläuft. Locke lässt die Anfrage der SZ bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung unbeantwortet. Im Mural-Newsletter steht nur so viel: „Wir müssen aus der Location raus. So spielt das (Gastronomie-) Leben einfach manchmal.“

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Ebenfalls betroffen vom Ende der Zusammenarbeit zwischen Mural und Locke ist die Bambule Pasta Bar im Partnerhotel Schwan Locke an der Landwehrstraße. Auch sie wird Ende Mai schließen. Im Restaurant Mural an der Hotterstraße und in der Bar Mural an der Theresienstraße bleibt dagegen alles wie gehabt, da diese beiden Standorte nicht über dieselbe GmbH laufen wie die zwei Hotel-Ableger.

Eine Rückkehr des Mural Farmhouse ist nicht ausgeschlossen

Eine Veränderung betrifft Bar und Restaurant aber doch: Wolfgang Hingerl zieht sich aus der Geschäftsführung zurück, die er sich bislang mit Moritz Meyn teilte. Neben Betriebswirt Meyn kümmerte sich Hingerl in der Leitung um alle gastronomischen Aufgaben. Der SZ sagt er: „Ich entferne mich operativ aus der Gruppe, weil ich gastronomisch mittlerweile viele Dinge anders sehe.“ Er sei jetzt nur noch als Gesellschafter an der Mural-Gruppe beteiligt und wolle sich ganz seinem neuen Projekt widmen, dem Marie-Therese-Gasthaus an der Theresienwiese.

Die verbleibenden zwei Monate will das Mural Farmhouse voll ausschöpfen. Vom 27. März an wird immer donnerstags bis samstags ausschließlich ein Chef’s-Choice-Menü mit vier Gängen (69 Euro pro Person) angeboten werden. Außerdem sind einige Events geplant, darunter ein Mittagsmenü zum Ostersonntag und Besuche von Gastköchen.

So bleibt noch etwas Zeit zu sortieren, ob und wie die Mitarbeiter innerhalb der Mural-Familie untergebracht werden können. Dass das Farmhouse an anderer Stelle wieder neu entstehen könnte, sei nicht ausgeschlossen, sagt die Sprecherin der Geschäftsführung – sofern sich nochmals eine Location wie diese im Stadtgebiet finden lasse.

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