Neueröffnung:Kleine Gerichte und Espresso zum Kampfpreis

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Dominik Mölzl und Alexandra Meith haben das Pop-up-Lokal "Daisy Cave" am Stachus eröffnet. (Foto: Stephan Rumpf)

Im Pini-Haus am Stachus wollen die Betreiber des "Daisy Cave" mit israelisch-mexikanischer Küche und moderaten Preisen überzeugen. Angelegt ist das Pop-up-Projekt erst einmal nur auf eineinhalb Jahre.

Von Laura Kaufmann

Im Baustellenstaub zwischen Stachus und Hauptbahnhof reckt sich nahezu trotzig das Pini-Haus in die Höhe, während drum herum abgerissen und umgemodelt wird. Lange Jahre war hier das Anna-Hotel, mittlerweile heißt das Hotelkonzept "Yours Truly" mit Check-in via Smartphone.

Die Bar des Anna Hotels war dank der zentralen Lage und der großzügigen Terrasse auf der kleinen Fußgängerzone nicht nur bei Hotelgästen ein beliebter Treffpunkt. Vor vier Wochen ist dort nun eine neues Lokal eingezogen, das "Daisy Cave". Benannt nach einer Höhle auf San Miguel Island in Kalifornien, wo Spuren der ersten Siedler entdeckt wurden. Das klingt nett und soll die kalifornische Küche widerspiegeln, die hier allerdings israelisch-mexikanische Küche heißt, denn der Name "California Kitchen" ist in München schon einmal belegt gewesen, und Google vergisst nie.

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Bald soll das ganze Hotel renoviert werden. Bis dahin ist das Daisy Cave als Pop-up-Projekt auf eineinhalb Jahre angelegt. Dann wird man weitersehen, auch eine Art exklusiveres Franchise für Großstädte könnte sich Dominic Mölzl vorstellen. Mit seinem Gastro-Partner André Resch (Krake) und Thomas Hirschberger (Hans im Glück, Sausalitos) hat er das Daisy Cave in gerade einmal sechs Wochen aus dem Boden, besser gesagt aus dem Hotel-Erdgeschoss gestampft. Ein zeitgemäßer Look ist dabei entstanden, die Wände farblich teils zwischen puderrosa und Leberkäse, teils dunkelgrün irgendwo zwischen Wüstenkaktus und San-Miguel-Schriftzug, dem Bier des Hauses. Frida Kahlo darf natürlich nicht fehlen, eine animierte Collage des mexikanischen Künstlers Ernesto Muniz läuft zwei Säulen hinunter. Die Stuhlkissen sind samtig, die Pflanzen tropisch.

Ein Vorraum namens "Baby Daisy" in der abgerundeten Spitze des Hauses beherbergt die Tagesbar, die einen Espresso zum Kampfpreis von 1,50 Euro ausgibt. Innen sind Bar und Restaurant, am Wochenende legt auch ein DJ auf, bis drei Uhr ist geöffnet. Als Club will Mölzl das Daisy Cave nicht verstanden wissen, aber als Ort, von dem aus in den Club aufgebrochen wird.

Die Speisen basieren auf dem Sharing-Prinzip, es gibt viele kleine Teller, die Tapas-artig geteilt werden können. Falafel-Rolls im Tempurateig mit Kressedip oder gerösteten Blumenkohl mit Tahini zum Beispiel, Ceviche vom Kabeljau, Pulled Lachs, geschmortes Lamm oder Schweinebauch, gegrillter Oktopus. Mit Anspruch und schönen Twists zubereitet, der Oktopus mit ordentlich Röstaromen und leichter Schärfe, mit Chipotle und Popcorn.

Preislich liegen die vegetarischen kleinen Gerichte zwischen 6,50 und 9,50 Euro, Fleisch und Fisch bei zehn bis 11,50 Euro. "Wenn die beste Freundin Geburtstag feiert und du kannst dir gerade nur einen Fuffi leisten, kannst du trotzdem mitessen und ein paar Gläser Wein trinken", sagt Mölzl. Die inflationären Preiserhöhungen rundherum wolle man nicht mitgehen. Selbstverständlich lässt sich aber Geld ausgeben im Daisy Cave, wenn man denn möchte. Nun muss sich nur noch herausstellen, ob die Party-Karawane den Weg durch den Baustellenstaub findet. Für den Sommer, so er denn kommt, gibt es jedenfalls beste Voraussetzungen: Die Terrasse darf bis ein Uhr nachts betrieben werden.

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