Ohne Regen wäre es verkehrt. Die Güsse würden fehlen, die aus allen Richtungen kommen, das Blätterdach durchschneiden, die Wege im Englischen Garten in kleine Inselchen zerteilen. Es ist ein nässegrau-verschleierter Morgen Ende Mai, nicht ideal für einen Spaziergang. Gleichzeitig ist er es doch, zumindest wenn man den Schauspieler Max Mayer trifft. Jedes Drinnen und Beengte passt da erst einmal nicht für ein Gespräch, sogar Sonnenschein wäre irgendwie zu normal. Anders der Regen. Er fügt der Situation etwas Unberechenbares hinzu, etwas, auf das es sich zu reagieren lohnt, das alles Planbare langsam durchweicht, so wie dichte Tropfen einen Notizblock.
Münchner Residenztheater:"Im Risiko zu scheitern, liegt der Zauber"
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Bewusst der Unsicherheit ausgesetzt: der Schauspieler Max Mayer in seinem Solo-Abend "Mars", den er in einer Grube hinterm Marstall beginnt.
(Foto: Sandra Then)Unberechenbar, unbequem, unsicher - Max Mayer hat alles, was ein guter Schauspieler braucht. Ein Porträt über einen, der sich danach sehnt zu scheitern.
Von Yvonne Poppek
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