Ausflugstipps:Die schönsten Herbstspaziergänge rund um München

Wandern auf Panzertrassen, Tiere entdecken im Moor oder Vögel beobachten am Ammersee: Diese Strecken sind perfekt für einen Ausflug im Herbst.

Von SZ-Autoren

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Vogelfreistätte Ammersee Südufer

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Quelle: STA

Es ist jedes Jahr dasselbe imposante Naturerlebnis: Wenn Wasservögel sich in ihren Heimatgebieten aufmachen, um in den wärmeren Süden zu ziehen, landen viele von ihnen am Ammersee. Manche überwintern hier, andere rasten nur, bevor sie sich auf die Weiterreise machen. Es herrscht ein stetiger Besucherwechsel am südlichen Ende des Sees. Hier ist von September bis November die beste Zeit für Beobachtungen, wenn sich die Tauch- und Gründelenten in der ruhigen flachen Bucht vor den Wassersportlern sicher fühlen.

Doch auch im Frühjahr hat das Schutzgebiet seinen Reiz: Dann nämlich kehren zum Beispiel Schilfrohrsänger und Blaukehlchen wieder aus dem Süden zurück, und Blumen verwanden die Wiesen zwischen Mitte Mai und Juni in ein wahres Blütenmeer.

Anfahrt: mit der S 8 nach Herrsching, dort den Bus nach Mitterfischen nehmen. Oder mit dem Auto über A 95 und B 2 nach Pähl, von dort weiter nach Fischen. Kurz hinter dem Ort, direkt vor der Ammerbrücke, befinden sich Parkplatz und Zugang zum Naturschutzgebiet.

Dauer: abhängig von der genauen Routenwahl - und natürlich vom ständigen Herumschauen

Einkehr: unterwegs keine

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Egglburger See bei Ebersberg

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Quelle: EBE

Die Gegend rund um den Egglburger See sieht aus, als wäre sie von einem Walt-Disney-Landschaftszeichner entworfen worden: Eine gut 1,5 Kilometer lange Allee mit jahrhundertealten knorrigen Eichen führt in ein Waldstück, über Wiesen schlängelt sich der Weg hinauf zum einsamen Bauernhof mit Kühen und blökenden Schafen. Auf dem angrenzenden alten Burgberg thront die Filialkirche Sankt Michael, über ein Feuchtwiesen-Biotop und eine Ausflugswirtschaft geht es zurück zur Allee.

Wanderungen am Egglburger See lassen sich beliebig ausdehnen: Im Osten setzt sich die Ebersberger Weiherkette fort mit zwei weiteren Seen, dem Langweiher und dem Klostersee. Im Norden und Westen schließt sich der Ebersberger Forst an.

Anfahrt: mit der S 4 nach Ebersberg und zum Ausgangspunkt Wirtshaus zur Gass laufen. Oder mit dem Auto auf der B 304 nach Ebersberg, kurz nach dem Ortsschild weist links ein Schild zum Egglburger See.

Dauer: eine Stunde

Einkehr: Wirtshaus zur Gass

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Maisinger See bei Pöcking

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Quelle: STA

Das Naturschutzgebiet Maisinger See ist ein bedeutendes Brut- und Rastgebiet für viele Vögel wie Lerche, Rohrdommel, Reiher, Löffel- und Kolbenenten, Tüpfelsumpfhuhn und Bekassine, Blaukehlchen, Baumfalke oder Wasserralle - um nur ein paar der dort vorkommenden Brutvögel aufzuzählen. Mindestens 50 Vogelarten sind hier anzutreffen - ein Paradies für Naturfreunde.

Wie groß der Maisinger See ist, weiß niemand so recht. Zehn Hektar soll die freie Seefläche betragen. Allerdings dürfte das Wasser weit unter die Moorflächen reichen. Wanderer sollten unbedingt auf dem Weg bleiben: Bei einem Fehltritt, insbesondere im südlichen Teil, besteht durchaus die Gefahr, im Moor zu versinken.

Anfahrt: mit der S 6 nach Starnberg und weiter mit dem Bus 982 nach Maising. Von dort zum See laufen. Oder mit dem Auto auf der A 95 bis zur Ausfahrt Starnberg, dann durch Starnberg bis zur Abzweigung Maxhof. Links abbiegen und dem Wegweiser Maisinger See folgen.

Dauer: zwei Stunden

Einkehr: Maisinger Seehof (zwischen Mitte Oktober und Ende März geschlossen)

Wolfgang Prochaska

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Schwarzhölzl bei Karlsfeld

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Quelle: DAH

Das Schwarzhölzl im Münchner Norden hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Arbeiten am Kalterbach und später der Bau der Ruderregatta haben den Grundwasserspiegel derart absinken lassen, dass der Lebensraum für Kiebitze, Große Brachvögel, Sumpfohreulen und andere Tiere ernsthaft in Gefahr war. Seit das Gebiet aber seit 1994 unter Naturschutz steht, sind die Biotope Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten geworden.

Ausgangspunkt einer schönen Wanderung durch das Schwarzhölzl ist der Parkplatz am Nordende des Karlsfelder Sees. Von dort geht es nach Osten am Seeauslauf den Moosgraben entlang. Nach etwa 1,5 Kilometern erreichen Spaziergänger das Schwarzhölzl. Rund 800 Meter geht es durch den Wald auf einem Weg, der einst den Kiestransportern diente. Dieser führt dann vom Waldrand weiter als Regattaweg direkt zur Regattastrecke, um diese herum und zurück zum Ausgangspunkt.

Anfahrt: Mit der S 2 nach Karlsfeld, von dort am besten mit dem Bus 701 (Schwarzhölzlstraße) bis zur Haltestelle Bachweg. Oder mit dem Auto über die A 99 bis zur Ausfahrt Karlsfeld und über die B 304 zum Karlsfelder See geht.

Dauer: zwei Stunden

Einkehr: unterwegs keine

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Mallertshofer Holz bei Eching

Mallertshofer Holz mit Heiden

Quelle: Florian Peljak

Das gut 600 Hektar große Naturschutzgebiet Mallertshofer Holz, das sich im Dreieck zwischen Unterschleißheim, Garching und Eching befindet, ist so etwas wie ein Geheimtipp für Erholungssuchende. Einst hielt die Bundeswehr hier Übungen ab und hat damit nicht nur Schaden, sondern auch wertvolle Biotope hinterlassen, in denen etwa die seltene Wechselkröte noch ideale Laichplätze findet.

Vom Echinger See aus verläuft der Weg auf dem Heidepfad nach Süden, bis er scharf rechts nach Westen abbiegt. Am Waldrand entlang geht es in südwestlicher Richtung weiter und in einen Kiefernwald hinein. Der Wendepunkt der Tour ist dort, wo der Weg auf eine alte Panzertrasse trifft. An der Abzweigung zum Garchinger See vorbei bleibt der Spaziergänger auf dem Weg, bis dieser nach Norden zur Kastnergrube abbiegt.

Anfahrt: Mit der S 1 nach Eching und von dort über die Bahnhofstraße und Heidestraße zum Echinger See. Oder mit dem Auto über die A 9 bis zur Ausfahrt Eching, an der Kreuzung am Ortsanfang links und der Beschilderung zum Echinger See folgen.

Dauer: eineinhalb Stunden

Einkehr: unterwegs keine

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Kupferbachtal bei Glonn

kupferbachtal

Quelle: Straßmair

Libellen, Schmetterlinge und das seltene Bayerische Löffelkraut: Wer am Kupferbach im Landkreis Ebersberg entlangwandert, taucht in eine ganz eigene Welt. Vom Parkplatz des Wirtshauses führt ein Feldweg Richtung Süden ins Kupferbachtal. Nach drei bis vier Kilometern gelangt der Spaziergänger in den Weiler Reisenthal, wo er rechts ins Reisenthal abbiegt. Mit Blick auf die Berge geht es Richtung Münster und zurück über den Weiler Balkham nach Glonn.

Anfahrt: mit der S 4 nach Ebersberg und weiter mit dem Bus nach Glonn. Oder mit dem Auto auf der B 304 bis Haar, dort nach rechts Richtung Putzbrunn abbiegen. Kurz vor dem Ortsschild im Kreisverkehr links nach Glonn fahren.

Dauer: eineinhalb Stunden

Einkehr: Wirtshaus an der Wiesmühle (So 17-2 Uhr), Haflhof

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Amperauen bei Fürstenfeldbruck

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Quelle: SZ

Die Amperaue zwischen Fürstenfeldbruck und Schöngeising ist ein vier Kilometer langer Flussabschnitt, den viele Einheimische dank eines durchgehenden Wanderwegs für Familien- und Fahrradausflüge nutzen. Wer aufmerksam ist, entdeckt einen wahren Mikrokosmos: Im schattigen Ambiente dieses Amperleitenwaldes finden Bussarde, Falken, Kauze und Waldohreulen ideale Bedingungen, am Boden entdeckt man Ringelnattern. Und auch der Biber hat sich angesiedelt.

Anfahrt: Mit der S 4 nach Fürstenfeldbruck und dort zu Fuß zum Kloster. Oder mit dem Auto auf der A 8 bis Ausfahrt Fürstenfeldbruck und auf der B 471 bis zur Ausfahrt Fürstenfeldbruck Mitte. Der Ausschilderung zum Kloster folgen.

Dauer: eine Stunde

Einkehr: Restaurant Fürstenfelder mit Biergarten im Kloster Fürstenfeld, Unterer Wirt in Schöngeising

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Haspelmoor bei Mammendorf

Schöne Plätze

Quelle: Günther Reger

Kleine Inseln mit Torfmoos im Sumpf, rote Heidelibellen, die über Wiesenbaldrian schweben, und Heidekrauft, dessen Blüten das Haspelmoor purpurfarben färben: Es ist ein kleines Idyll, das sich im nordwestlichen Teil des Landkreises Fürstenfeldbruck befindet. Der einzige Weg durch das Haspelmoor führt zu einem kleinen See, der - wie viele andere Tümpel - erst dadurch entstanden ist, dass bis 1956 Torf im heutigen Naturschutzgebiet abgebaut wurde. Längst hat sich die Natur wieder genommen, was der Mensch ihr einst genommen hat. Außer verschiedenen seltenen Pflanzen und Moosen erwarten den Spaziergänger mehr als 17 Arten von Libellen, Eidechsen, Blindschleichen und Kreuzottern.

Anfahrt: Mit dem Zug nach Haspelmoor oder mit der S 3 nach Mammendorf und von dort mit dem Bus 839 (Richtung Tegernbach) bis Haspelmoor. Oder mit dem Auto über die B 2 über Fürstenfeldbruck in Richtung Augsburg bis Hattenhofen, dort links Richtung Hörbach abbiegen.

Dauer: eine Stunde

Einkehr: Wirtshaus zum Sandmeir in Hörbach

Diese Tipps stammen aus dem Buch "Durch Streuwiese und Auenwald", erschienen im Verlag Süddeutsche Zeitung Edition

© sz.de/imei
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