Als Franz und Clementine Grube im Jahr 1938 ihre drei Kinder in das jüdische Kinderheim Antonienheim in Schwabing bringen, ist der kleine Ernst fünf Jahre alt. Die schmerzhafte Trennung von den Eltern, sie wird nötig, weil der kommunistische Vater und die jüdische Mutter von den Nationalsozialisten zwangsentmietet wurden. „Es ist nur, bis wir eine neue Wohnung gefunden haben, Clementine“, sagt Franz Grube tröstend auf der Straße, während man im Hintergrund die Brüder Ernst und Werner und die Heimleiterin Alice Bendix mit dem Baby Ruth auf dem Arm am Fenster sieht. Die Straße ist grau, in der Mitte wird sie schwarz, aber das mit einer diffusen, wellen- oder wolkenartigen Kontur. Ein Symbol für die düstere Zukunft? Für das, was die Grubes in Nazi-Deutschland erwartet?
Graphic Novel über den Holocaust:Porträt eines Unbeugsamen
Lesezeit: 4 Min.
Hannah Brinkmann zeichnet das Leben des Holocaust-Überlebenden Ernst Grube. Ihr Comic erzählt auch von dessen Verfolgung als Kommunist im Nachkriegs-München.
Von Jürgen Moises
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