Die Grünen müssen sich mit ihrer ökologischen Wende gerade fühlen wie auf einer Bergtour, die sie erst mühsam organisiert haben und die nun mehr und mehr zerfasert. Anfangs ist es noch sonnig und flach, die Laune auch bei denjenigen einigermaßen gut, die nicht so begeistert waren. Doch je steiler und schmerzvoller der Anstieg zum Gipfel wird, desto mehr sinkt die Stimmung. Die ersten bocken schnell und wollen am liebsten mit dem Auto rauf fahren oder in irgendwelchen Superfuel-Vehikeln (CSU und FDP). Die Koalitions-Partnerin SPD zieht schon mit, aber halt nur in einem Tempo, bei dem auch die langsameren gut mitkommen. Und dann gibt es noch die Bergfreunde, die zunehmend genervt sind, weil die Organisatoren nicht mehr aufs Tempo drücken, wie etwa Umweltaktivisten oder auch die ÖDP.
Stadtpolitik:Die Hürden und Bürden von Münchens Grünen
Ausgehandelt hat das Dieselfahrverbot für die Stadt die Grünen-Bürgermeisterin Katrin Habenschaden. Die Wut der Dieselfahrer drohte sich bei der anstehenden Verschärfung an ihr und ihrer Partei zu entladen, ausgerechnet im Jahr der Landtagswahl.
(Foto: Florian Peljak)Dieselfahrverbot und Energiekrise - die Grünen bekommen gerade zu spüren, wie schnell man mit einer politischen Mission ziemlich alleine dasteht.
Von Heiner Effern und Joachim Mölter
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