München heute:Raser wegen Mordes verurteilt / Armutsgefährdete Menschen in der Krise

Urteil in Mordprozess gegen Raser

15 Tage lang hat das Gericht über seinen Fall verhandelt, meist blickte der angeklagte Victor B. regungslos zu Boden.

(Foto: dpa)

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Von Martin Moser

In einer Lokalredation wie der unsrigen landen häufig kleine Polizeimeldungen von Tempo-Sündern an: Sei es, dass bei einem Blitzmarathon mal wieder besonders viele Raser erwischt wurden oder dass jemand auf den üblichen Straßen in der Stadt wieder mal ein illegales Autorennen veranstaltet hat. Das zu melden ist journalistisches Graubrot und löst oft nur noch ein kurzes Kopfschütteln aus.

Im November 2019 kam allerdings eine Meldung, die viele von uns in der Redaktion und Menschen in der ganzen Stadt erschüttert hat. Victor B. flüchtete damals mit seinem 300-PS-BMW vor der Polizei. Er hatte an dem Abend Alkohol und Kokain konsumiert und wusste: Wenn ihn die Beamten so erwischen, ist es aus mit seiner offenen Bewährung. Also gab er Gas. 122 Stundenkilometer, die Fürstenrieder Straße entlang.

Zur gleichen Zeit ging Maximilian D. mit Freunden von einer Party nach Hause. Er trat als Erster hinter dem Bus hervor, aus dem die Gruppe gerade gestiegen war. Der BWM von Victor B. erfasste ihn, schleuderte den 14-Jährigen 40 Meter durch die Luft. Maximilian D. ist bereits tot, als er auf den Boden aufprallt, heißt es später von den Gutachtern. Weitere Menschen werden verletzt.

15 Tage lang hat des Landgericht München nun den Fall verhandelt. Heute das Urteil: Der 36-jährige Victor B. muss lebenslang ins Gefängnis - unter anderem wegen Mordes und vierfachen Mordversuchs. Wie das Gericht zu diesem Urteil kam, beschreibt mein Kollege Stephan Handel in seinem Text. Die Details aus der Tatnacht, die vor Gericht zu Tage kommen, machen einen immer noch betroffen.

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