Süddeutsche Zeitung

Ramersdorf/Perlach:Mehrweg-Geschirr statt Styropor

Gastro-Betriebe bekommen 500 Euro Zuschuss, wenn sie ein Pfandsystem einführen

Von Hubert Grundne r, Ramersdorf/Perlach

Flapsig könnte man sagen, die Lokalpolitiker im Stadtbezirk 16 spendieren eine Lokalrunde. Gemeint ist freilich: Der Bezirksausschuss (BA) Ramersdorf-Perlach unterstützt die örtlichen Gastronomiebetriebe bei der Anschaffung von Mehrweg-Pfandsystemen für Speisen "außer Haus". Auf einen Zuschussantrag hin sollen sie dafür jeweils 500 Euro erhalten. Insgesamt soll zu dem Zweck heuer ein Gesamtbudget von 7000 Euro zur Verfügung stehen. Das hat der BA-Sonderausschuss in seiner Sitzung am Montagabend einstimmig beschlossen. Den Antrag hatte die Fraktionsgemeinschaft von SPD/Die Linke gestellt.

Wegen der Corona-Beschränkungen im vergangenen Jahr hätten die örtlichen Gaststätten und Restaurants mehr Speisen zum Mitnehmen oder zur Auslieferung angeboten als je zuvor. Und schon vor der Pandemie war die Nachfrage nach "delivery" und "take away", wie es neudeutsch oft heißt, deutlich angestiegen. Ein Trend, der sich auch weiterhin fortsetzen werde, begründet die SPD ihre Initiative. Entsprechend wachse auch der Müllberg, da die Gerichte meist in Einwegverpackungen aus Plastik, Alufolien oder Styropor ausgegeben werden.

In München gebe es bereits einführte Mehrweg-Pfandgeschirr-Systeme von einigen Anbietern. Dabei würden die Speisen meist gegen ein Pfand in hochwertigen Mehrweg-Behältnissen geliefert, die bei der nächsten Abholung oder Lieferung wieder eingetauscht werden. Allerdings, so die SPD weiter, erfordere die Einführung eines solchen nachhaltigen "To-go-Systems" von den Gastronomiebetrieben gewisse Startinvestitionen. Und dabei will sie nun der BA nicht zuletzt aufgrund der coronabedingt aktuell schwierigen Geschäftslage unterstützen.

Das Angebot richtet sich an Unternehmen mit Sitz in Ramersdorf-Perlach und soll nicht für Filialen von Gastro-Ketten oder Franchise-Nehmer gelten. Wird das Budget komplett abgerufen, kommt es vielleicht zur Wiederholung der Aktion im kommenden Jahr.

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SZ vom 13.01.2021/van
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