Ramersdorf:Bombenattrappe in Paket vor Supermarkt gefunden

Was ein Mitarbeiter des V-Marktes beim Öffnen des Pakets entdeckte, sah so gefährlich und täuschend echt aus, dass ein stundenlanger Großeinsatz startete.

Es waren nur ein paar Drähte, eine gefüllte Wasserflasche und anderer Krimskrams. Aber es sah täuschend echt nach einer Bombe und also ziemlich gefährlich aus, was ein Abteilungsleiter des V-Marktes an der Balanstraße im Münchner Stadtteil Ramersdorf am Dienstagvormittag beim Öffnen eines Pakets entdeckte. Irgendjemand hatte das Päckchen - es war laut Polizei an eine wirklich in dem Markt arbeitende Person adressiert - während der Nacht vor der Warenannahme abgestellt, kurz nach 5 Uhr war es dort von einem Mitarbeiter entdeckt und in den Großmarkt gebracht worden. Der Abteilungsleiter rief daraufhin die Polizei. Das löste einen Großeinsatz aus, der bis zum späten Nachmittag dauern sollte.

Zunächst wurden keine Kunden mehr in den Markt gelassen, dann am frühen Nachmittag Hunderte Mitarbeiter und Besucher nach draußen gebeten. Der Großmarktbereich zwischen Balan- und St.-Martin-Straße wurde abgesperrt. Einsatzkräfte der Münchner Polizei und Fachleute des Bayerischen Landeskriminalamtes machten sich an die Arbeit.

Sprengstoff-Experten der Technischen Sondergruppe überprüften die mutmaßliche Bombe, Feuerwehrleute hielten sich bereit, um im Ernstfall zu löschen. Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurde das verdächtige Paket schließlich gezielt mit Wasser beschossen - nichts passierte. Nach zwei Stunden konnten Kunden und Mitarbeiter den Großmarkt wieder betreten, eine weitere Stunde später rückten am späten Nachmittag auch die letzten Experten der Spurensicherung ab.

Jetzt versuchen die Ermittler vom Kriminalkommissariat 13 herauszufinden, was das Ganze sollte: War es nur ein blöder Scherz, eine heimlich fürs Internet gefilmte "Prank"-Aktion - oder eine Drohung? Schriftstücke, die auf Letzteres hinweisen würden, hinterließen der oder die Täter nicht.

Vor fünf Jahren hatten drei junge Leute in der Fußgängerzone Bombenalarm ausgelöst, nur eine Stunde nach dem letzten Bundesligaspiel der Saison 2015/2016: Die drei Männer hatten einen Rucksack dabei, aus dem Kabel heraushingen. Sie wollten, das stellte sich später heraus, ein sogenanntes "Prank-Video" drehen und ins Internet stellen. Die Polizei stellte damals Strafanzeigen wegen des Vortäuschens einer Straftat, Störung des öffentlichen Friedens sowie Bedrohung und kündigte zudem an, den Möchtegern-Scherzkeksen die Kosten des Großeinsatzes aufzubrummen.

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