Münchner Mobilitätsdilemma:Verkehrswende im Schneckentempo

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Feierabendverkehr in München in den 1960-er Jahren auf der Schwanthalerstraße in der Münchner Innenstadt. (Foto: Müller, Horst)

Barcelona hat verkehrsberuhigte Superblocks, in Paris haben Radler Vorfahrt – und was tut sich in München? Ausgerechnet in der Stadt, in der die Grünen seit Jahren alle Wahlen gewinnen, ist eine Radsternfahrt der Höhepunkt einer zeitgemäßen Fortbewegung. Beobachtungen vom Straßenrand.

Essay von Bernd Kastner

München bewegt sich. Zu beobachten ist das dieser Tage an verschiedenen Orten. Da demonstrieren in der Ettstraße Umwelt-Aktivisten und fordern die Polizei vor deren Präsidium auf, das Parken auf Fußwegen endlich konsequent zu ahnden. Da ruft der Fahrradclub ADFC diesen Sonntag zu einer Fahrraddemo auf. Sternförmig sollen Tausende in die Stadt radeln und für ein besseres Radwegenetz demonstrieren. Die Route führt ein Stück über eine Autobahn, die A95 wird gesperrt, ganz amtlich. Und im Rathaus wirbt der Oberbürgermeister samt seiner SPD dafür, auf der Landshuter Allee Tempo 30 auszuprobieren. So wollen sie die Schadstoffe in der Luft verringern und den Lärm reduzieren. 30 auf dem Mittleren Ring, unterstützt von Dieter Reiter, dem bekennenden „Autofreund“ – steht die Verkehrswende unmittelbar bevor?

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