Fraunhoferstraße:Erst breitere Gehwege, dann neue Gleise

Vor gut drei Jahren, im Sommer 2019, wichen an der Fraunhoferstraße auf beiden Seiten 120 Parkplätze roten Radwegstreifen, quasi über Nacht - ein Kommunikationsdesaster oder ein mutiger Schritt zur Verkehrswende, je nachdem, wen man fragt. Auf jeden Fall ist aus dem Verkehrsversuch eine vorläufige Dauerlösung geworden, die bis 2030 bestehen soll. Mit dem Austausch der Tramgleise in der Straßenmitte bietet sich dann ein Totalumbau an. Den Lokalpolitikern im örtlichen Bezirksausschuss (BA) geht dies nicht schnell genug. Aus ihrer Sicht sind die Fußgänger als Hauptnutzer der Straße zu kurz gekommen und hätten mehr Platz auf breiteren Gehsteigen verdient, wie der BA schon im Februar forderte.

"Den Bürgern wurde ein einjähriger Verkehrsversuch versprochen und kein mindestens elfjähriger", heißt es nun in der Stellungnahme des Gremiums zur Evaluation des Versuchs. Gleiserneuerung und Gehwegausbau seien zwei unterschiedliche Gewerke, die getrennt laufen könnten - und es besser sollten, da hierfür die Straße nur teilweise gesperrt werden müsste statt komplett. Auf baldigen Gehwegausbau, verbunden mit klar ausgewiesenen Lieferzonen statt eingeschränkten Halteverboten, hoffen vor allem die Einzelhändler, wie der BA betont.

Schwer umsetzbar bleibt der lokale Wunsch nach mehr Begrünung auf den Gehwegen: Für Baumwurzeln fehlt im unterirdischen Leitungsgewirr der Raum. Ob breitere Gehsteige Platz für Pflanztröge bieten könnten, bleibt abzuwarten. Als erfolgreich beendet betrachtet der BA dagegen das Versuchsstadium beim Tempolimit, hier könne es dauerhaft bei 30 Stundenkilometern bleiben.

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