Münchner HauptbahnhofStadt schafft Parkplätze für 650 Fahrräder

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Für die vielen Fahrräder rund um den Münchner Hauptbahnhof soll es bald neue Abstellplätze geben.
Für die vielen Fahrräder rund um den Münchner Hauptbahnhof soll es bald neue Abstellplätze geben. (Foto: Florian Peljak)

Wegen der Bauarbeiten für das neue Bahnhofsgebäude fehlen Abstellmöglichkeiten für Räder. Nun hat der Stadtrat zwei kurzfristige Lösungen beschlossen.

Von Andreas Schubert

Sie stehen auf Bürgersteigen, auf Grünflächen oder sind sogar an den Zaun der Trambahntrasse in der Arnulfstraße angekettet. Das Chaos rund um den Münchner Hauptbahnhof zeigt zweierlei: Die Anreise mit dem Fahrrad ist bei Bahnreisenden beliebt. Doch die Radler wissen nicht, wohin mit ihren Gefährten.

Seit die Deutsche Bahn (DB) den Hauptbahnhof umbaut beziehungsweise neu baut, sind die Stellflächen auf dem Bahnhofsgelände verschwunden. Und auch wenn in der alten Schalterhalle des Starnberger Flügelbahnhofs Platz für ein paar Hundert Räder gewesen wäre, steht diese schon seit Längerem leer und wartet auf ihren Abriss. Etwa ein Jahr lang, von 2021 bis 2022, waren dort tatsächlich Radständer aufgebaut. Dann nutzte die DB die Halle ein Jahr lang als Anlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine, seither steht sie leer.

Größere Lösungen, etwa eine Garage an der Arnulfstraße, müssen noch warten, bis die Bauarbeiten für den neuen Hauptbahnhof in den 2030er-Jahren abgeschlossen sind. Als schnelle Lösung soll jetzt die alte Fußgängerunterführung an der Seidlstraße zur Fahrradgarage umgebaut werden. Diese Pläne gibt es schon länger, am Mittwoch aber hat der Mobilitätsausschuss das Parkhaus für etwa 350 Räder auf den Weg gebracht.

Die Fahrradgarage in der Unterführung soll 2027 eröffnet werden, sie darf maximal 2,41 Millionen Euro kosten. Danach werden pro Jahr 130 000 Euro für den Betrieb fällig.

Weitere 300 Räder sollen vorübergehend für fünf Jahre im Parkhaus an der Marsstraße Platz finden. Hier will die Stadt Flächen mieten und Radständer montieren. Diese Maßnahme soll 300 000 Euro kosten und anschließend 48 000 Euro pro Jahr. Sie könnte bereits dieses Jahr realisiert werden. Der Nachteil: Sie ist vom Hauptbahnhof aus nicht sichtbar, zudem ist der Weg in die Gleishalle mit etwa 250 Metern relativ weit.

Die CSU und die Freien Wähler halten den Beschluss für einen „teuren Schnellschuss“. Man hätte erst ein Gutachten für ein Gesamtkonzept zum Fahrradparken abwarten sollen, bevor man so viel Geld ausgibt.

Die Grünen dagegen würden noch weitergehen. Sie regen an, das Parkhaus an der Marsstraße langfristig komplett oder zumindest großteils in eine Fahrradgarage umzuwidmen. Auch vor dem Elisenhof sehen sie Platz, wenn eine Autospur umgewidmet würde, ebenso an der Bayerstraße gleich neben der Trambahn-Haltestelle.

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