Prozess am Landgericht:Ein Motiv, das selbst dem Gericht unerklärlich erscheint

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Die Vorsitzende Richterin Elisabeth Ehrl muss mit ihrer Kammer auch entscheiden, ob eine besondere Schwere der Schuld vorliegt, sollte Havva S. wegen Mordes verurteilt werden. (Foto: Stephan Rumpf)

Eine Frau wird beschuldigt, einen alten, gebrechlichen Mann mit 100 Messerschnitten getötet zu haben. Warum? Wegen einer Telefonnummer, sagt die Angeklagte.

Von Susi Wimmer

Mit weinerlich hoher Piepsstimme wendet sich die Angeklagte Havva S. an die Exfrau des Opfers: „Ich wünschte, es wäre nicht passiert“, wimmert sie. „Ich kann nachts nicht mehr schlafen, ich möchte wissen, warum“, weint die andere Frau. „Ich kann es ihnen leider auch nicht erklären“, schaltet sich da Elisabeth Ehrl ein, die Vorsitzende Richterin der 1. Schwurgerichtskammer am Landgericht München I. Denn Havva S. soll den alten und gebrechlichen Halil O. mit mehr als 100 Messerschnitten getötet haben – wegen einer Telefonnummer.

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