Prozess am Landgericht München:Patient mit Leistenbruch versehentlich sterilisiert

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Zwei Leistenbrüche, zwei Patienten - und ein verhängnisvoller Fehler: Die Geschehnisse im OP-Saal von Klaus K. nahmen einen tragischen Verlauf (Symbolfoto). (Foto: Catherina Hess)

Bei einer Unterleibs-Operation durchtrennt Chirurg Klaus K. einem 17-Jährigen irrtümlich den Samenleiter. Der Arzt wird verurteilt und legt Revision ein. Für ihn geht es um seine Approbation, für das OP-Opfer eventuell um viel Geld.

Von Susi Wimmer

Der Sprachduktus von Klaus K. entspricht dem eines Arztes: sachlich, ruhig, pragmatisch. Doch als er von seinem „Riesenfehler“ spricht, vom „Drama meines Lebens“, gerät seine Stimme ins Kippen. Klaus K. sollte bei einem 17-Jährigen eine Leisten-OP vornehmen, irrte sich im Patienten und durchtrennte dem jungen Mann den Samenleiter. Das Landgericht München I hatte den Chirurgen im Sommer 2023 im Kontext mit einer weiteren strafrechtlich relevanten Operation zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt. K. ging in Revision, der Bundesgerichtshof hob einen Teil des Urteils auf, jetzt wird neu verhandelt.

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