Umstrittener Protest am Professor-Huber-Platz:Propalästinensisches Camp vor der LMU abgebaut

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Das Protestcamp am Professor-Huber-Platz wurde abgebaut. (Foto: Katharina Haase)

Die Teilnehmer kamen mit der Auflösung einer geplanten Verlegung durch das Kreisverwaltungsreferat zuvor. In den sozialen Medien kündigten sie an, dass sich die Protestaktionen nun in die Hochschulräume verlagern könnten.

Von Katharina Haase

Das propalästinensische Protestcamp vor der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) steht nicht mehr. Der Professor-Huber-Platz war am Sonntagmorgen leer geräumt, lediglich die Schäden auf dem Rasen erinnern noch an das Camp, das dort seit mehr als fünf Monaten stand. Wie ein Sprecher der Polizei München auf Anfrage mitteilte, sei die vollständige Aufgabe von den Teilnehmenden selbst ausgegangen.

Die Campenden kamen damit einem Bescheid des Kreisverwaltungsreferats (KVR) zuvor, der am Montag hätte ergehen sollen. Dieser hätte zur Folge gehabt, dass das Camp von seinem ursprünglichen Standort vor der LMU in die Nähe des Königsplatzes, genauer an die Kreuzung Luisenstraße und Brienner Straße hätte umziehen müssen. Grund für die geplante Verlegung war die zuvor von den Camp-Teilnehmenden angemeldete Verlängerung der Versammlung um ein ganzes Jahr, bis 15. November 2025.

Die Rechte Dritter, die von einer Versammlung betroffen seien, fielen mit zunehmender Dauer immer stärker ins Gewicht, begründete eine Sprecherin des KVR die geplante Verlegung. „Das Camp dauert bereits seit vielen Monaten an, eine weitere Verlängerung an der bisherigen Örtlichkeit ist nach unserer rechtlichen Bewertung mit dem Grundrecht auf Wissenschaftsfreiheit an der Universität nicht mehr vereinbar.“

Die Camp-Teilnehmenden waren über die geplante Verlegung informiert worden und hatten Zeit, ihre Argumentation gegen eine solche bis Freitagmittag vorzulegen. Dies sei auch geschehen, so die KVR-Sprecherin. Die Prüfung der Gegenargumentation sollte noch bis zum Montag andauern. Die Protestierenden hatten den Platz vor der LMU bewusst gewählt, weil der Protest sich vorrangig gegen die Hochschulen richtete.

Auf dem Instagram-Account des Camps wurde der Abbau bislang nur angedeutet. Im vorerst letzten Post von Samstagnachmittag, verfasst auf Englisch, heißt es übersetzt, das Camp sei ein notwendiger Schritt gegen die Zensur an den Universitäten gewesen. Jetzt sei man bereit, den nächsten Schritt zu gehen, „an die Universitäten, um die Räume zu nutzen, die von Studierenden genutzt werden sollen“. Man wolle „die Dinge auf ein neues Level“ bringen. Die Organisatoren geben einen Hinweis auf den 18. November. Zudem zeigen sie mehrere Fotos von propalästinensischen Protestformen, die offenbar innerhalb von LMU-Räumlichkeiten aufgenommen wurden.

Zu sehen sind etwa eine Gruppe von Protestierenden versammelt in einem Hochschulsaal, während einer von Ihnen die „Komplizenschaft von LMU und TUM am Genozid“ in einer Art „Vorlesung“ erläutert oder eine Gruppe von Studierenden, die im Hochschulsaal auf ihren Plätzen stehen und ihre Gesichter mit Kufiyas verdecken. Ob die LMU auf diese Ankündigung reagieren wird, bleibt abzuwarten. Zum Krieg in Gaza und den Forderungen des Camps äußerte sich die Uni-Leitung bislang kein einziges Mal.

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