Am 1. August 1972, rund dreieinhalb Wochen vor Beginn der Olympischen Sommerspiele, tauchen in Moosach, westlich der Landshuter Allee, fremde Gestalten auf, bepackt mit Koffern, Umhängetaschen, einige mit Kameras. Es sind Journalistinnen und Journalisten, die ersten 60, die in die olympische Pressestadt ziehen. Tausende ihrer Kollegen werden in den nächsten Tagen folgen. Sie richten sich ein in den frisch erbauten Terrassenhäusern, den Wohnblöcken oder dem 22-stöckigen Hochhaus, konstruiert in Fertigbauweise aus solidem Beton. Was sie sonst an notwendigen oder überflüssigen Dingen des Lebens brauchen, finden sie nebenan im bereits eröffneten Olympia-Einkaufszentrum.
Olympische Spiele 1972:"Schmutziger als Bochum und lauter als Berlin"
Lesezeit: 6 min
Tausende Journalisten werden während der Olympischen Wettbewerbe im Pressezentrum erwartet. Sie sollen nicht nur vom Sport berichten, sondern das Bild heiterer und völkerverbindender Spiele vermitteln.
(Foto: imago/Frinke)Vor 50 Jahren ziehen die ersten Journalistinnen und Journalisten in der olympischen Pressestadt ein. Doch manche beschreiben die Stadt nicht als heiter und lebensfroh wie von den Olympia-Machern erhofft, sondern haben nur Spott übrig für München.
Von Wolfgang Görl
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Porsche-Architektur
Willkommen im schwäbischen Valley
Gesundheit
"Im kalten Wasser zu schwimmen, ist wie ein sicherer Weg, Drogen zu nehmen"
Elternschaft
Mutterseelengechillt
Beziehung
"Die beste Paartherapie ist das Zusammenleben"
Psychische Gesundheit
"Mental Load ist unsichtbar, kann aber krank machen"