Überfall-Serie in München:Polizei sucht nach bewaffneten Jugendlichen

Überfall-Serie in München: Ermittler der Münchner Kriminalpolizei prüfen derzeit, ob ein Zusammenhang zwischen mehreren Überfällen in den vergangenen Tagen bestehen könnte.

Ermittler der Münchner Kriminalpolizei prüfen derzeit, ob ein Zusammenhang zwischen mehreren Überfällen in den vergangenen Tagen bestehen könnte.

(Foto: Rene Ruprecht/dpa)

Die Beamten überprüfen, ob zwischen mehreren ähnlichen Raubüberfällen in den vergangenen Tagen Zusammenhänge bestehen. Die Täter sollen höchstens 20 Jahre alt sein.

Von Martin Bernstein

Ein Wettbüro in Nymphenburg, ein Kiosk in Feldmoching, eine Spielhalle in Neuhausen, ein Getränkemarkt im Westend - vier Raubüberfälle der vergangenen Tage weisen so viele Ähnlichkeiten auf, dass die Ermittler der Münchner Kriminalpolizei nun prüfen, ob ein Zusammenhang zwischen den Taten bestehen könnte. Wenn sich das bestätigt, wäre es eine Jugendbande, die da zum Jahreswechsel den Münchner Westen unsicher macht. Denn die Täter, nach denen gefahndet wird, sollen nach übereinstimmenden Zeugenaussagen zwischen 16 und 18, höchstens 20 Jahre alt sein. Und sie sind bewaffnet: Mal haben sie einen Baseballschläger dabei, mal ein Messer - aber immer eine Pistole. Ob es sich um eine scharfe oder eine sogenannte Anscheinswaffe handelt, können weder Opfer noch Ermittler derzeit sagen.

Die beiden jüngsten Überfälle der mutmaßlichen Serie ereigneten sich am Montag. Gegen 18.30 Uhr betraten vier Jugendliche einen Getränkemarkt im Bereich Westend-, Schwanthaler- und Holzapfelstraße. Mit ihren Waffen - einer Pistole mit schwarzem Griff, einem Schlagstock und einem Küchenmesser - bedrohten sie den Angestellten und forderten die Herausgabe von Bargeld. Der Angestellte ließ sich nicht einschüchtern und trat den Tätern mit einer am Tresen befindlichen Hiebwaffe entgegen. Ein Täter versuchte erfolglos die Registrierkasse an sich zu nehmen. Die vier Räuber, die Kapuzenpullis, Sturmhauben und Handschuhe trugen, flüchteten ohne Beute.

Auch beim Überfall in einer Spielhalle gehen die Täter leer aus

Kurz vor Mitternacht stürmten zwei junge Männer, die ganz ähnlich beschrieben werden, eine Spielhalle im Bereich Landshuter Allee, Nymphenburger Straße und Rotkreuzplatz. Im Kassenbereich drohte ein Täter dem Angestellten mit einer Pistole und forderte Geld. Der zweite Täter hielt ein Küchenmesser in der Hand. Der Angestellte gab an, nicht ans Geld heranzukommen, und betätigte nebenbei den Alarmknopf. Einer der Angreifer stach daraufhin mit dem Messer in eine Figur, die auf dem Tresen stand. Dann türmten die beiden.

Zeugen, die verdächtige Beobachtungen zu den beiden aktuellen Fällen, aber auch zu zwei Raubüberfällen am 23. Dezember im Bereich der Josef-Frankl-Straße und zwischen der Friedenheimer Brücke und dem Birketweg gemacht haben, sollten sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 21, Telefon 089/2910-0, in Verbindung setzen.

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