Nach Überfall in der KlenzestraßePolizei fasst vier Uhren-Räuber

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Der Polizei werden seit 2021 immer wieder Diebstähle wertvoller Uhren gemeldet.
Der Polizei werden seit 2021 immer wieder Diebstähle wertvoller Uhren gemeldet. (Foto: Robert Haas)

Die Täter sollen einem Ferrari-Fahrer einen Zeitmesser für 80 000 Euro gestohlen haben – als der sein Cabrio parkte.

Von Stephan Handel

Der Polizei ist es gelungen, vier mutmaßliche Uhren-Räuber festzunehmen. Zwei von ihnen hatten am Donnerstag einem Mann in der Klenzestraße seine wertvolle Uhr vom Arm gerissen, als der gerade sein Auto parken wollte. Die anderen beiden Täter waren wohl zur Unterstützung dabei, als Fahrer des Fluchtautos.

Der 54-Jährige aus dem Landkreis München wollte gegen 16.20 Uhr sein Ferrari-Cabrio in dem Stück der Klenzestraße zwischen Gärtnerplatz und Fraunhoferstraße parken. Die beiden Täter näherten sich auf einem Motorroller, der Sozius sprang ab und zog ihm die Uhr vom Handgelenk, eine Patek Philippe im Wert zwischen 60 000 und 80 000 Euro.

Der Bestohlene rief sofort die Polizei. Eine Streife bemerkte kurz danach in Untergiesing einen Mercedes mit vier männlichen Insassen, der ihnen verdächtig vorkam. Die Beamten versuchten, das Auto anzuhalten, der Fahrer entzog sich aber der Kontrolle.

Während der anschließenden Flucht beobachtete ein Zeuge auf der Brudermühlbrücke, dass der Mercedes auf den Gehsteig fuhr und etwas aus dem Fenster geworfen wurde. Auch er verständigte den Notruf. Später fanden Polizisten am Isarufer tatsächlich einen Beutel mit der gestohlenen Uhr darin.

Die Flüchtenden wurden schließlich in der Schäftlarnstraße aufgehalten. Sie sind 32, zweimal 39 und 41 Jahre alt und wurden vorläufig festgenommen. Später erließ der Ermittlungsrichter Haftbefehle gegen alle vier, sodass sie jetzt in Untersuchungshaft sitzen. In ihrem Auto fand sich versteckt eine weitere teure Uhr, deren Herkunft jetzt geprüft wird.

Das Phänomen des Raubs wertvoller Uhren macht sich in München seit 2021 breit. Seitdem wurden 18 Taten gemeldet mit einem Gesamtschaden von etwa 1,5 Millionen Euro. Zwölf Tatverdächtige wurden bisher verhaftet, fünf davon in zwei Prozessen zu Haftstrafen zwischen zwei Jahren und elf Monaten und drei Jahren und acht Monaten verurteilt.

Von den nun Festgenommenen ist einer wegen ähnlicher Delikte polizeibekannt, er kommt auch als Mittäter für einen Fall in Düsseldorf in Betracht. Die anderen drei sind polizeilich unbeschriebene Blätter. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I sagte, ihre Behörde strebe eine Anklage wegen schweren Raubes an. Die Straferwartung liege bei mehr als vier Jahren.

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