Was am Mittwoch kurz vor Mitternacht als Routine-Verkehrskontrolle begann, gipfelte wenig später in Schüssen auf den flüchtenden Wagen. Als der 53 Jahre alte Fahrer aus dem Landkreis Ebersberg schließlich gestellt wurde, saß er verletzt in seinem Porsche. Er wurde vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht, befindet sich aber außer Lebensgefahr, wie die Polizei am Donnerstagnachmittag mitteilte.
Die Beifahrerin, eine 29-Jährige aus München, wurde kurz darauf mit oberflächlichen Kratzern in einer nahen Straße gestellt. Gegen den 53-Jährigen wird nun wegen diverser Straftaten ermittelt, unter anderem wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Trunkenheit im Straßenverkehr und eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
Ein Streifenwagen hatte am Europaplatz in Bogenhausen, oberhalb des Friedensengels, versucht, den Porsche für eine Verkehrskontrolle anzuhalten. Dessen Fahrer missachtete jedoch gleich mehrmals die Signale der Polizisten und fuhr stattdessen mit hoher Geschwindigkeit davon auf die Autobahn A94. Erst nach weiteren Anhalteversuchen durch die Beamten stoppte er bei der Ausfahrt der Anschlussstelle Daglfing.
Als die beiden Polizisten den Mann nun kontrollieren wollten, habe dieser erneut Gas gegeben und sei direkt auf sie zugefahren, hieß es im Polizeibericht. Einer der Beamten habe daraufhin mehrmals auf das Fahrzeug geschossen und sei zur Seite gesprungen, um nicht überfahren zu werden. Der Porsche-Besitzer fuhr zunächst weiter. Bei der folgenden Fahndung wurde das Auto in einer nahegelegenen Straße entdeckt, wo es parkte.
Ob die Verletzung des Mannes von den Schüssen des Polizisten herrührt, war zunächst nicht zu erfahren. Die Ermittlungen wegen des Schusswaffengebrauchs übernimmt standardmäßig das Bayerische Landeskriminalamt als unabhängige Behörde.