Polizeiskandal in München:Jäger der Koks-Polizisten

Lesezeit: 6 min

"Das war eine irre Zeit", sagt Jakob Schmidkonz heute über die Ermittlungen, die vor dreieinhalb Jahren begannen. 2019 erzählte ein Münchner Großdealer erstmals im Vernehmungszimmer von Kokain-Lines auf Polizeiausweisen und zugedröhnten Beamten. (Foto: Catherina Hess)

Bei Staatsanwalt Jakob Schmidkonz liefen über drei Jahre lang die Fäden aller Ermittlungen der Soko Nightlife zusammen. Es war der größte Drogenskandal, den die deutsche Polizei jemals gesehen hat. Er sagt: "Wer braucht schon Netflix, wenn er Nightlife hat."

Von Susi Wimmer

Es war ein sonniger und sehr heißer Tag im Mai 2019, als der große schlacksige Typ erstmals im Vernehmungszimmer mit Jakob Schmidkonz saß, seine ganze Geschichte wirr durcheinander ausbreitete, und der Staatsanwalt dachte: "Was der erzählt, das ist ja die Räuberpistole des Jahrhunderts!" Denn Großdealer Stefan H. ( Name geändert) berichtete fast nebenbei von dem "kleinen Bosnier", dem "großen Deutschen" oder dem "blonden Bullen", alles Polizisten, denen er Koks verkaufte, die weiterverkauften und sich an ihm "eine goldene Nase" verdienten.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusDrogenskandal
:Münchens dunkles Herz

Polizisten, die in Kokain-Geschäfte verstrickt sind, verbotener Party-Rausch im Privatclub, ein Wiesnwirt mit Existenzangst. Und ein Dealer, der auspackt, um sich selbst zu retten.

Von Christian Helten, Felix Hunger, Viola Konrad, Katja Schnitzler und Susi Wimmer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: